245 Bauern haben 2012 in der Schweiz ihren Betrieb auf Bio umgestellt, wie es an der Jahres-Medienkonferenz von Bio-Suisse am Mittwoch in Zug hiess. Einige Bauern stiegen aber auch wieder aus der Bio-Produktion aus oder hörten ganz auf.
Unter dem Strich gab es Ende 2012 115 Biobetriebe mehr als im Jahr zuvor. Damit ist zum zweiten Mal in Serie ein Netto-Zuwachs an Bio-Landwirtschaftsbetrieben zu verzeichnen.
Bio-Suisse-Präsident Urs Brändli forderte laut Redemanuskript eine «zumindest den Marktverhältnissen entsprechende» Unterstützung der öffentlichen Hand für das wissenschaftliche Engagement der Biobranche: Dieses sei zentral für die Weiterentwicklung eines produktiven und ökologischen Landbaus.
Heutige Investitionen in biologische Züchtung und Forschung sowie in Projekte zu Klima, Biodiversität würden sich mit Sicherheit langfristig zu Gunsten desAgrar- und Forschungsstandorts Schweiz auswirken.
Kunden kaufen immer lieber Bio
Zugelegt hat der Biomarkt laut Bio Suisse auch im Detailhandel. Hier stieg der Gesamtumsatz um 5,3 Prozent auf 1,83 Milliarden Franken. Der Marktanteil von Bioprodukten sei damit von 6 auf 6,3 Prozent angewachsen, sagte Bio-Suisse-Marketingchef Jürg Schenkel.
Abgesehen von Brot- und Backwaren sowie Käse hätten alle Produktegruppen zulegen können. Nach wie vor am beliebtesten seien Eier mit einem Marktanteil von gut 20,5 Prozent.
Laut Brändli ist die Aufklärung der Konsumentinnen und Konsumenten zentral. Die Biobranche werde deshalb in nächster Zukunft «viel Energie in diesen Bereich der Kommunikation investieren».
Am meisten Bio-Betriebe in Graubünden
Insgesamt produzierten im Berichtsjahr 6120 Betriebe nach den Richtlinien von Bio Suisse (5731) oder der Bioverordnung des Bundes (389). Am meisten Bio-Höfe und den höchsten prozentualen Anteil gab es mit 1293 von 2355 Betrieben (54,9Prozent) im Kanton Graubünden.
Im Kanton Bern gibt es zwar mit 1131 fast gleich viele, sie machen aber von den über 11'000 Betrieben nur 10,2 Prozent aus. (npa/sda)