«Soil to Soul» versteht sich als internationale Bewegung mit Wurzeln in Zürich und Portugal und wurde vom Zürcher Unternehmer Thomas Sterchi ins Leben gerufen. Das Projekt beschäftigt sich ganzjährig mit der Erhaltung und Verbesserung des landwirtschaftlich genutzten Bodens als unserer Lebensgrundlage, aber auch mit den positiven Einflüssen intakter Böden auf die menschliche Darmgesundheit.
Das dreitägige Symposium im Herbst, das jeweils im Rahmen der «Food Zurich» stattfindet, bildet bei «Soil to Soul» den Höhepunkt des Jahres. Es besteht aus Referaten, Podiumsgesprächen, Masterclasses und dem Produzentenmarkt, in dessen Rahmen regionale Produzentinnen und Produzenten bodenbewusst erzeugte Lebensmittel präsentieren. Initiator Thomas Sterchi: «Um die Böden zu retten, brauchen wir eine gesamtgesellschaftliche Anstrengung und die menschliche Kreativität als Motor. Deshalb müssen wir eingefahrene Denkmuster hinter uns lassen, und dabei helfen uns die Expertinnen und Experten mit ihrem Wissen.» [RELATED]
«Soil to Soul» bietet beispielsweise Persönlichkeiten wie Stefan Schwarzer, der mit seinem Buch «Aufbäumen gegen die Dürre» von sich reden machte, eine Plattform. Schwarzer ist der Meinung, dass ausbleibende Niederschläge weniger auf den Klimawandel als auf veraltete landwirtschaftliche Konzepte zurückzuführen sind. Auch die Gastronomie war auf vielfältige Weise in das zukunftsweisende Symposium eingebunden.
So war die Hotelfachschule Thun mit Studentinnen und Studenten zu Gast und hörte sich die Keynotes von Gregor Hasler und Christine Schäfer an. Hasler ist Psychiater und beschäftigt sich als Buchautor mit den Wechselwirkungen zwischen dem menschlichen Körper und seiner Umwelt, insbesondere mit der Verbindung zwischen Darm und Gehirn. Christine Schäfer arbeitet am Gottlieb-Duttweiler-Institut, wo sie gesellschaftliche, wirtschaftliche und technologische Trends mit Schwerpunkt Ernährung und Konsum analysiert.
Um die Böden zu retten, brauchen wir gesamtgesellschaftliche Anstrengungen.
Thomas Sterchi, Initiator Symposium Soil to Soul
Anschliessend genoss die Thuner Delegation gemeinsam ein ebenso delikates wie durchdachtes Mittagessen unter dem Motto «Genussvolle Innovation auf dem Teller». Das Menü wurde von Reguel Seewer, Geschäftsführer, bei Food on the Road AG, in Zusammenarbeit mit dem Innovationspool Swiss Food Research kreiert.
Für «Soil to Soul» ist die Zusammenarbeit mit Hotelfachschulen sowie anderen Schulen im Bereich Landwirtschaft und Gastronomie äusserst bedeutsam. Der Grund liegt darin, dass so der Wissenstransfer gefördert und aktiv Einfluss auf die Bildung genommen werden kann. Durch diese Kooperationen sollen Studierende in ihrer Ausbildung frühzeitig mit Themen wie Nachhaltigkeit, Klimawandel, Darmgesundheit, regenerative Landwirtschaft und Boden-Darm-Kreislauf konfrontiert werden. Die Veranstaltungen sollen sie nicht nur zum Nachdenken anregen, sondern auch inspirieren.
Die Hotellerie, die Gastronomie sowie die Landwirtschaft bieten ein grosses Potenzial, eine nachhaltige Esskultur in positiver Art und Weise zu fördern. Die Studierenden von heute entscheiden morgen, welche Landwirtschaft sie tätigen und mit welchen Produzenten sie arbeiten wollen. Es ist von grosser Bedeutung, dass sie bereits während ihrer Ausbildung für diese Themen sensibilisiert werden. Indem aktiv zur Bildung beigetragen wird, wird in eine zukünftige Generation investiert, die einen positiven Einfluss auf unsere Umwelt ausüben kann. Die nächste Durchführung des Symposiums ist für das Wochenende vom 24. bis 26. Oktober 2024 geplant.