Seit Mitte Juli liegt in der Gemeinde Adelboden eine Baupublikation auf: DasHotel Bernahof soll abgerissen werden, auf derselben Parzelle ist ein etwasgrösserer Neubau mit 47 Zimmern und über 100 Gästebetten geplant. ZumVergleich: Momentan bietet der Bernahof lediglich 17 Zimmer an. ImUntergeschoss soll ein multifunktionaler Eventraum entstehen. Nebst einemDiscothekenbetrieb sind dort Konzerte und Anlässe verschiedenster Art geplant.
Die Einsprachefrist läuft bis am 10. August 2017. «Seitens der Gemeinde gibtes keine Einsprachen, das Bauvorhaben wurde gutgeheissen», sagt Werner Schmidbezüglich der Baupublikation. Auch von Anwohnern erwarte er keine Einsprachen.Der Basler zählt für sein Projekt auf den Rückhalt der Adelbodner Gemeinde. Falls alles glatt abläuft, soll nach Ostern 2018 mit dem Baubegonnen werden. Die Bauzeit schätzt Werner Schmid auf rund eineinhalb Jahre,geplant ist die Wiedereröffnung auf die Wintersaison 2019/2020. DieInvestitionen belaufen sich laut Schmid grob geschätzt auf rund 12 MillionenFranken.
Bisher kein Raum für grössere Anlässe
Ein Raum für grössere Anlässe sei genau das, was bis heute in Adelbodenfehle, sagt der Hotelinhaber Werner Schmid auf Anfrage. Wenn jemand zumBeispiel eine Hochzeit in Adelboden feiern möchte, sei dies aufgrund desbeschränkten Raumangebotes sehr schwierig. Für grössere Anlässe müsse man zumBeispiel in die Turnhalle ausweichen, was eher eine Notlösung darstellt.Einerseits ist der Raum visuell nicht ansprechend, andererseits fehlt dort dienötige Infrastruktur. Musik, Licht, Sitzgelegenheiten, Tische und ähnlichesmüssen immer separat angeschafft werden, was für Organisatoren sehr aufwändigist. Mit dem Eventraum im Bernahof will Werner Schmid diese Lücke in Adelbodenschliessen.
Ein weiterer Vorteil sieht er bezüglich den Lärmemissionen: Bisanhin war der Barbetrieb im Erdgeschoss eingerichtet. Die Hotelzimmer oberhalbder Bernabar seien so einer ziemlich hohen Lärmbelastung ausgesetzt gewesen.Obwohl es laut Schmid nie zu Beschwerden kam, war dies längerfristig keine optimaleLösung. Mit dem Wechsel ins Untergeschoss kann dieses Problem entschärft werden,obwohl weiterhin ein Barbetrieb im Erdgeschoss des Neubaus geplant ist.
Investitionen aus Herzblut
Die oben genannte Baupublikation ist nicht die erste von Werner Schmid in Adelboden:Nebst dem Bernahof übernahm er letzten Winter das Hotel Restaurant Bären. Dortwurden in den letzten Monaten 16 Zimmer renoviert, die Suite befindet sichderzeit noch im Bau. Das Restaurant im 3-Sterne-Haus soll im Oktober umgebaut werden.Kürzlich liess Schmid ausserdem den Kiosk-Treff umbauen, ein Lokal mit Barund Restaurant. Die Vogellisi Mountain Bar und das Fondue-/ Raclette-Stübligehören ebenfalls ihm. Die Investitionen des Baslers in die Gastronomie undHotellerie von Adelboden scheinen in der Gemeinde willkommen zu sein.
«Ich mache dies mit Herzblut», sagt Werner Schmid über dieInvestitionstätigkeiten im Berner Oberland. Er verbringe bereits seitJahrzehnten Ferien in Adelboden und habe gesehen, dass in gewissen BereichenHandlungsbedarf bestehe. Das Skigebiet und die Tourismusregion an sich sei ineinem sehr guten Zustand, doch viele Schweizer Gäste kommen nur alsTagestouristen nach Adelboden. Mit seinen neuen Angeboten will der Basler dieTagestouristen zu Gästen machen, die mehrere Tage bleiben. Das grösstePotenzial für das Alpendorf sieht er bei inländischen Familien und jungenErwachsenen.