Ein Stück Schweizer Geschichte wird für alle hautnah erlebbar: Mit der Eröffnung des «Schloss für alle» wird das anfangs des 13. Jahrhunderts erbaute Schloss Burgdorf erstmals vollständig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Nachdem das Schloss über Jahrhunderte von Herzögen, Schultheissen und der kantonalen Verwaltung bewohnt bzw. genutzt wurde, sind nun nach umfassenden Umbauarbeiten eine Jugendherberge, ein Museum, das Restaurant Schloss Burgdorf sowie das städtische Trauzimmer in die alten Gemäuer eingezogen. Zudem bietet das Schloss eine Vielzahl unterschiedlicher Veranstaltungsräumlichkeiten.
Übernachten im Museum
Eines der Kernelemente im «neuen» Schloss Burgdorf ist das neukonzipierte Museum. Dieses erzählt Geschichten über das Schloss, die Region sowie die Burgdorfer, die über Ozeane reisten und auf der ganzen Welt ihre Spuren hinterliessen, und lädt die Gäste jeden Alters ein, die bewegte Vergangenheit des Schlosses im Heute neu zu erleben. «Es war unser Ziel, mit den verschiedenen Formaten wirklich ein ‹Museum für alle› zu schaffen», sagt der Museumsleiter Daniel Furter.
Das Museum beschränkt sich nicht auf einzelne Räume, sondern zieht sich durch das gesamte Schloss, bis hinein in die Zimmer der Jugendherberge. Das neueste Mitglied im Netzwerk der Schweizer Jugendherbergen verfügt über insgesamt 31 Zimmer, darunter Doppel- und Familienzimmer sowie Mehrbettzimmer mit vier oder sechs Betten. Wahlweise stehen Zimmer mit eigener Dusche/WC oder Badezimmer auf den Stockwerken zur Verfügung. Ausserdem sind zehn Zimmer hindernisfrei zugänglich.
«Das Schloss Burgdorf eignet sich nicht nur ideal für einen Freizeit- oder Ferienaufenthalt, sondern ist vor allem auch auf die Bildungsansprüche von Schulen ausgerichtet. Die Kombination aus Museum und Unterkunft entspricht perfekt dem Kredo ‹Bildung durch Reisen›, welchem sich die Schweizer Jugendherbergen seit jeher verschrieben haben», sagt Janine Bunte, CEO der Schweizer Jugendherbergen.
Speisen, tagen und heiraten im Schloss
Das Restaurant Schloss Burgdorf, welches wie auch das Hostel von den Schweizer Jugendherbergen betrieben wird, sei ein neuer «Place to be» für die Burgdorfer Einwohner und die Schlossbesucher, heisst es in einer Mitteilung. Das ganze Jahr über können bis zu 60 Gäste im Restaurant verköstigt werden, im Sommer stehen 60 weitere Sitzplätze im Gartenrestaurant mit Aussicht ins Emmental zur Verfügung.
Auch für private und geschäftliche Anlässe bietet das Schloss Burgdorf eine Infrastruktur mit einer Vielzahl unterschiedlicher Räumlichkeiten, passend für Seminare und Tagungen mit Sitz- oder Stehlunch sowie private Events wie Geburtstags- und Familienfeste oder feierliche Hochzeiten. Verliebte können sich das Ja-Wort auch gleich im Schloss geben, denn das städtische Trauungslokal befindet sich ebenfalls innerhalb der Schlossmauern. Das Schloss Burgdorf bietet ein Komplettangebot: von den Räumlichkeiten über das Catering und die technische Infrastruktur bis hin zur Übernachtung – alles aus einer Hand, alles in Gehdistanz.
«Als Herberge, Museum, Restaurant und eindrückliche Szenerie für Veranstaltungen und Trauungen ist das Schloss ein Glanzlicht unserer Stadt und der Region. Ein Grund mehr für Gäste aus nah und fern uns zu besuchen, lebendige Geschichte zu entdecken, zu feiern oder unsere grandiose, pure Emmentaler Landschaft und Gastfreundlichkeit zu erkunden», sagt Stefan Berger, Stadtpräsident von Burgdorf.
Von der Idee im 2011 bis zur Eröffnung im 2020
Die Kombination von Museum, dem Restaurant mit Sälen für Events und Tagungen, dem städtischen Trauzimmer und einer Jugendherberge stammt aus der Ideenküche des Burgdorfer Architekturbüros Atelier G+S. Nach dem Gewinn des Ideenwettbewerbs im Jahr 2011 war das Architekturbüro auch für die Mitte 2018 aufgenommenen Umbauarbeiten verantwortlich.
«Das Projekt ‹Schloss für alle› passt hervorragend zu den Schweizer Jugendherbergen und hat uns von Anfang an überzeugt. Ein moderner und auf Nachhaltigkeit bedachter Betrieb in einem historisch bedeutenden Gebäude entspricht in Kombination mit den Bildungsangeboten des Museums und dem Restaurant als Begegnungsort exakt der Philosophie und dem Geist unseres Unternehmens», sagt Kurt Schempp, Projektleiter der Schweizer Jugendherbergen.
«Das Umnutzungsprojekt war bei weitem kein einfaches Unterfangen. Doch alle zogen am gleichen Strick: die städtischen und kantonalen Behörden genauso wie die Emmentaler Gemeinden, die Zähringerstädte, die Sponsoren aus der Wirtschaft, die spendenfreudige Bevölkerung und die toleranten Anwohnerinnen und Anwohner. Ohne deren Engagement, deren Kraft und unermüdliche Entschlossenheit wäre die heutige Eröffnung nicht möglich gewesen», sagt Markus Meyer, Stiftungsratspräsident der Stiftung Schloss Burgdorf.(htr)