Zur Begrüssung zwitschern Vögel, das Bett hängt scheinbar an Seilen und von den Wänden grüssen Elefant, Leopard und Flamingo. Das Hotelzimmer «Jungle Serenity» erinnert tatsächlich an die Wildnis Afrikas.
Dafür verantwortlich ist Adjovi Adobah. Die Studentin der Hotelfachschule Thun hatte in ihrer Diplomarbeit die Vision eines Hotelzimmers, das weit mehr als nur Schlafplatz ist – es sollte ein Erlebnisraum sein. Ein Ort der Ruhe, der Inspiration und der Reflexion.
Sie wollte natürliche Elemente im Zimmer mit einem starken Fokus auf die Nachhaltigkeit. Da drängte sich der Dschungel als Thema geradezu auf, da er als eines der wertvollsten Ökosysteme unserer Erde die Bedeutung eines respektvollen und achtsamen Umgangs mit der Natur symbolisiert.
Vom Brainstorming zum «Jungle Serenity»
An der Besichtigung erzählte Nicole Agnew, Leiterin Innovation und Lifelong Learning, wie Adjovi Adobah an das Projekt ging: «Im Brainstorming sprudelte es nur so aus Adjovi heraus, sie wusste genau, was sie wollte». Danach habe sie in Zusammenarbeit mit Partnern wie Bico-Mattratzen sowie lokale Hotellerie-Bauprofis die Machbarkeit überprüft. In diesem Entwicklungsschritt seien einige Ideen transformiert und andere aussortiert worden.
Entstanden ist ein Zimmer mit:
- Vertikalem Garten aus gefriergetrockneten Pflanzen für ein natürliches Raumklima
- Dschungeltapete für eine immersive Atmosphäre
- Zwitscherbox mit beruhigenden Naturklängen
- Regendusche mit Farbspiel für ein multisensorisches Erlebnis
- VR-Brille (medizinisch zertifiziert) zur Entspannung und Stressreduktion mit verschiedenen Meditationsprogrammen
- Interaktives Malbuch zur kreativen Entfaltung
- Eigen entwickeltes Bett mit Schwebeeffekt an Flachsseilen mit hochwertiger Bettwäsche
Adjovi Adobah war das Wohl der Gäste am Pre-Opening wichtiger als der Rummel um ihre Person. Sie arbeitet als Chef de Rang im Restaurant Teufelhof in Basel, ein Betrieb der Wyniger Gruppe. Sie möchte nach vielen Jahren an der Front demnächst ins Backoffice wechseln. «Mir strebt eine Weiterbildung im Interior Design oder im Projektmanagement vor, dann könnte ich bei Umbauten dereinst die praktische und gestalterische Sicht des Hotels einbringen.»
Der Umbau kostete knapp 20'000 Franken und wurde durch einen Beitrag von Innotour im Rahmen des Hospitality Booster von HotellerieSuisse, Partnerschaften und dem The Lab Hotel finanziert.
Innovation an der Hotelfachschule Thun & The Lab Hotel
Die Hotelfachschule Thun bietet ihren Studierenden praxisnahe und innovative Lernmöglichkeiten: Das The Lab Hotel dient als Testumgebung für zukunftsweisende Konzepte in der Hotellerie. Im The Lab Hotel stehen den Gästen sechs einzigartige Lab Rooms zur Verfügung – jedes Zimmer ist ein Unikat und einige davon bieten visionäre Konzepte, die die Zukunft der Hotellerie widerspiegeln. Die Lab Rooms sind das Herzstück des Hotels und dienen als kreative Plattform für innovative Ideen, die in Zusammenarbeit mit dem Innovationsteam und verschiedenen Partnerinnen und Partnern entwickelt werden.