Laut dem neusten Travel Trend Report von Accor planen Europäerinnen und Europäer für 2025 nicht nur mehr Reisen, sondern dafür auch mehr Geld ein. Zugleich sieht sich die Branche mit der Aufgabe konfrontiert, die mit dem Wachstum verbundenen Herausforderungen, vor allem in puncto Nachhaltigkeit zu meistern. Der aktuelle Accor-Report zeigt, wie Nachhaltigkeit die Entscheidungen von Reisenden beeinflusst.

Die von Accor initiierte Umfrage unter 8'000 Reisenden aus sieben europäischen Ländern ergibt, dass mehr als die Hälfte (53 %) der Befragten erwartet, 2025 mehr für Reisen auszugeben als 2024. Auch die Zahl der Reisen, die die Befragten 2025 unternehmen wollen, nimmt zu. 88 Prozent geben an, dass sie im nächsten Jahr mindestens eine Reise ins Ausland unternehmen wollen.

Nachhaltigkeit und Übertourismus sind entscheidende Faktoren 
Die Umfrage verzeichnet ein positives Reiseklima unter den Europäerinnen und Europäern. Sie verdeutlicht aber auch Handlungsbedarf, um das Wachstum der Branche nachhaltig zu steuern. Für 73 Prozent der Reisenden spielen der Klimawandel und nachhaltige Optionen eine wichtige Rolle. Ein Viertel bewertet diese Aspekte sogar als sehr wichtig.

Ein Fünftel der Befragten gibt an, Gebiete zu meiden, die für extreme Wetterbedingungen anfällig sind. Auch das persönliche Verhalten wollen viele verändern. 36 Prozent beabsichtigen eine wiederverwendbare Flasche auf Reisen mitzunehmen, 25 Prozent wollen kürzer duschen und 32 Prozent in Restaurants lokale und saisonale Produkte aussuchen. Ausserdem gibt eine grosse Mehrheit (90 %) der Befragten an, dass Übertourismus und damit einhergehende Problematiken Einfluss auf die Wahl ihres Reiseziels in 2025 haben.

Umweltfreundlichere Reiseentscheidungen 
Was Reisende nach wie vor von umweltfreundlicheren Reiseentscheidungen abhält, ist das Thema Kosten. 46 Prozent der Befragten würden ihre Entscheidung überdenken, käme es zu einer Reduzierung des Preisaufschlags für nachhaltige Optionen. Positive Argumente zugunsten von nachhaltigen Angeboten sind laut den Befragten eine grössere Auswahl an nachhaltigen Optionen (36 %), mehr Transparenz über die Auswirkungen von entsprechenden Angeboten (34 %) und eine Belohnung für die Wahl nachhaltiger Alternativen (31 %).

Auch mögliche staatliche Massnahmen sahen die Befragten als positiven Aspekt für umweltfreundlichere Reiseentscheidung – etwa eine Reduzierung von Bahnpreisen oder ein Verbot von Kurzstreckenflügen, wenn nachhaltigere Alternativen verfügbar sind.

Mehr aus dem Reisebudget herausholen
Die Erwartungen an internationale «Workation»-Reisen nehmen weiter zu: von durchschnittlich 0,6 Reisen pro Person im letzten Jahr auf  0,87 im Jahr 2025. Mittlerweile ein Viertel der Europäerinnen und Europäer plant, im Jahr 2025 mindestens eine Workation im Ausland zu unternehmen – verglichen mit 19  Prozent in der vorherigen Umfrage.

Der Anstieg der Lebenshaltungskosten wirkt sich ebenfalls auf die Reiseplanung aus: 88 Prozent der Befragten haben mindestens eine Massnahme ergriffen, um ihre Reise-Ausgaben zu senken. Dazu zählen flexiblere Reisezeiten, um günstigere Angebote zu finden, die Wahl preiswerterer Unterkunftsarten und die Entscheidung für günstigere Reiseziele.

Der Bericht zeigt ausserdem auf, dass weniger Menschen innerhalb Europas reisen möchten als im Vorjahr. Gleichzeitig nimmt das Interesse an Fernreisen in andere Teile der Welt zu: Mehr Reisende planen beispielsweise einen Besuch in Asien oder Nord- und Mittelamerika. 

Chancen und Herausforderungen
«Unsere Studie bestätigt, dass Reisen für die Europäerinnen und Europäer nach wie vor höchste Priorität hat. Diese anhaltende Dynamik bringt bedeutende Chancen, aber auch Herausforderungen mit sich. Während Reisende zwar zunehmend positive Vorsätze haben, muss die Branche härter und schneller daran arbeiten, diese in gute Entscheidungen umzuwandeln, indem sie klare, umsetzbare Alternativen und transparente Informationen bietet, während sie gleichzeitig die Auswirkungen des operativen Betriebs reduziert und sich auf ein nachhaltiges Wachstum konzentriert», erklärt Patrick Mendes, CEO Premium, Midscale & Economy Accor Europe & North Africa.(mm)