Das Atlantis Hotel war in den 1970er-Jahre eines der ersten modernen Fünf-Sterne-Hotels in der Stadt Zürich. 2004 wurde es geschlossen. Seither gab es verschiedene erfolglose Projekte und Zwischennutzungen. Nun soll das Hotel oberhalb des Zürcher Spitals Triemli wieder an seine glanzvollen Zeiten anknüpfen.
Die Neue Hotel Atlantis AG reichte am 22. Oktober das Baugesuch ein. Die Baueingabe sei der erste wichtige Schritt zu einem Hotel, sagte Verwaltungsratsmitglied Martin Zollinger am Donnerstag vor den Medien in Zürich.
Öffentliches Restaurant
Geplant ist, am Gebäude wenig zu ändern. «Ein Zimmer bleibt ein Zimmer», sagte Architekt Daniel Schneider. Angepasst wird hingegen die Technik. Zudem soll das Gebäude gemäss den heutigen Standards energetisch saniert werden. So soll es etwa eine Aussendämmung geben. Abgebrochen werden die hell- und dunkelblauen Anbauten aus den 1980er-Jahren.
Künftig soll das Hotel 100 Zimmer haben. Neben einem Wellnessbereich und Aussenpool sollen zwei Restaurants – eines davon öffentlich – und eine Bar Platz finden. Hingegen soll es keinen Nachtclub geben. Der Investor wünsche einen ruhigen Begegnungsort.
Das Hotel sei, aufgrund der Lage und natürlich wegen des Designs, einzigartig positioniert, sagte Schneider weiter. Das Gebäude liege im Naherholungsgebiet und trotzdem noch in der Stadt. Die Neue Hotel Atlantis AG will mit dem Atlantis eine Lücke in der Zürcher Fünf-Sterne-Hotellerie schliessen.
Erste Arbeiten bereits Anfang 2013
Die Verantwortlichen hoffen auf eine rasche Bearbeitung des Baugesuchs durch die Stadt. Dies auch, weil es sich um eine Erneuerung und einen Umbau und nicht um ein neues Haus handelt, wie Martin Zollinger weiter sagte. Zudem habe man im Voraus sehr intensiv mit der Stadt das Gespräch gesucht.
Hinter dem Projekt steht ein Investor aus Katar, der im Hintergrund bleiben will. Das Hotel soll bis Ende 2014 eröffnet werden. Die Investitionen liegen über 50 Millionen Franken. Zollinger rechnet sogar, dass das Kostendach von 60 Millionen «eher durchstossen werde als nicht».
Wegen der hohen Investitionen soll das Projekt möglichst schnell vorangetrieben werden. So soll Anfang nächsten Jahres mit hausinternen Rückbauten begonnen werden, für die es keine Baubewilligung braucht. Die Studenten, die momentan die Zimmer bewohnen, müssen deshalb bis Ende Jahr ausziehen. Denen wurde auf Ende Jahr gekündigt, wie Zollinger weiter sagte.
Der gegenwärtige Mieter des Atlantis, Werner Hofmann, bestätigte auf Anfrage, dass er den Studenten per Ende Jahr gekündigt habe. Er habe aber eine mündliche Zusage des Investors, dass die Studenten erst bei einer Baufreigabe ausziehen müssen. Hofmann geht davon aus, dass die Studenten auch in zwei Jahren noch im Atlantis wohnen werden.
Das Hotel Atlantis war zwischen 1968 und 1970 gebaut worden. Nachdem es Ende Oktober 2004 geschlossen wurde, stand es lange leer. Zwischen Anfang 2009 und Mitte 2010 wurde das Hotel von der Stadt als Unterkunft für rund 200 Asylsuchende genutzt. Im Herbst 2010 lebten vorübergehend Besetzer darin. (npa/sda)