Im August gingen die Übernachtungen im Vergleich zum 2019 um 28,1 Prozent auf 3,2 Millionen zurück, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mitteilte. Im Juli hatte das BFS 3,4 Millionen Logiernächte gezählt, im Juni waren es noch 1,4 Millionen gewesen.
Abflauende Dynamik
Wie die aktuellen Zahlen für den August zeigen, hat sich die positive Dynamik im Verlauf der Sommermonate nicht fortgesetzt – im Gegenteil. Im Juni lag der Rückgang gegenüber dem Vorjahr noch bei
62 Prozent, ehe dieser im Juli auf -26 Prozent eingegrenzt werden konnten. Mit einem Minus vom 28 Prozent konnte der August aber nicht mehr an diesen positiven Trend anknüpfen.
Ein Grossteil der Übernachtungen entfiel auch im Monat August auf Schweizer Gäste. Mit 2,2 Millionen wurden mehr als zwei Drittel der Hotelbetten mit heimischen Gästen gefüllt. Dieser Anstieg um knapp
16 Prozent reichte aber nicht aus, um den Rückgang bei ausländischer Touristen auszugleichen, wo die Nachfrage im August um 60 Prozent einbrach.
Randregionen profitieren
Mit dem grösseren Gewicht des heimischen Tourismus, verfestigt sich im Monat August ein Bild, das sich bereits in den Vormonaten abgezeichnet hatte. Die grössten Einbussen müssen in den Sommermonaten die städtischen Zentren hinnehmen. So büssten Zürich (-77%), Genf (-75%), Luzern (-66%), Basel (-63%), Bern (-59%) klar überdurchschnittlich ein.
Profitieren konnten im Sommer dagegen einige Randregionen, die bislang nicht so stark im Fokus der touristischen Begehrlichkeiten standen. Im Kanton Graubünden verzeichnete etwa das italienischsprachige Bergell eine Zuwachsrate von beachtlichen 53 Prozent gegenüber dem Vorsommer. Auch die Unterengadiner Gemeinden Scuol, Zernez sowie das Val Müstair konnten deutlich zweistellig zulegen.
Im Tessin schwingt die Region Vallemaggia oben aus, und auch in der jurassischen Region Freiberge lagen die Übernachtungszahlen deutlich über dem Vorjahr. Zu den Gewinnern im Corona-Sommer zählen zudem Gemeinden in den Kantonen Appenzell Innerhoden und Glarus. (awp sda)