Der Krieg in der Ukraine hat der Erholung des Schweizer Tourismus im Monat März keinen Abbruch getan. Während der Inlandtourismus so beliebt ist wie noch nie, kehrten auch viele ausländische – darunter auch russische – Gäste zurück. Im März 2022 zählte das Bundesamt für Statistik (BFS) 3,0 Millionen Logiernächte. Das sind gut 60 Prozent oder rund 1,1 Millionen mehr als im Vorjahresmonat, wie aus den am Montag veröffentlichten Daten hervorgeht. Der Vorkrisenwert von März 2019 ist damit nur noch rund 10 Prozent entfernt.
Inlandtourismus auf Rekordniveau
Mit 1,82 Millionen entfiel im März weiterhin der grösste Anteil der Hotelübernachtungen auf einheimische Gäste. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein deutliches Plus von fast 25 Prozent. Aber auch verglichen mit dem bisherigen Höchstwert von 2019 zeigt sich eine Zunahme von rund 13 Prozent.
Ausserdem konnten sich die hiesigen Hoteliers auch im März über eine zunehmende Rückkehr europäischer Gäste freuen. Gegenüber dem Vorjahr verdreifachte sich die Anzahl der von Ausländern gebuchten Hotelübernachtungen auf 1,2 Millionen. Die wichtigsten Herkunftsländer Deutschland, Grossbritannien und Frankreich blieben aber trotz der Erholung noch zwischen 20 und 25 Prozent unter dem Vorkrisenniveau.
Fernmärkte unterschiedlich
Noch weit von einer vollständigen Erholung entfernt sind dagegen Fernmärkte wie China und Indien. Während bei den chinesischen Gästen weiterhin fast 95 Prozent der Gäste im Vergleich zum März
2019 ausblieben, kehrten aus Indien aber immerhin ein Drittel der Touristen zurück.
Schneller erholten sich andere aussereuropäische Märkte. Hohe Zuwachsraten verzeichnete insbesondere die Golfregion mit Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Aber auch aus den Vereinigten Staaten wurden im März wieder mehr als 100'000 Übernachtungen in der Schweiz gebucht: Das sind fast 15 Mal mehr als vor einem Jahr. Die USA holten sich damit den fünften Platz bei den wichtigsten Herkunftsländer zurück, noch vor Italien und den Niederlanden.
Russische Gäste nur leicht unter dem Vorjahr
Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine gilt ein Augenmerk bei der Auswertung auch der Entwicklung der Gästezahlen aus Russland. Diese blieben rund 10 Prozent unter dem Vorjahr, wobei der Rückgang in erster Linie an den Tourismusregionen Graubünden oder Wallis festzumachen ist. In den Städten Genf und Zürich stieg die Zahl der Übernachtungen aus Russland im Vorjahresvergleich dagegen an.
Insgesamt haben die russischen Gäste für den Schweizer Tourismus aber an Gewicht eingebüsst. So standen die Russen im März 2022 noch für 0,54 Prozent aller Hotelübernachtungen aus dem Ausland. Im Gesamtjahr 2021 waren sie noch für 1,2 Prozent aller ausländischen Logiernächte verantwortlich. (awp/sda/npa)