André Salamin, nach 25 erfolgreichen und verdienstvollen Jahren für die nationale und internationale Hotellerie stellen Sie sich ausserhalb der Branche einer neuen Herausforderung im Bildungswesen. Was sind Ihre Beweggründe für den Wechsel?
Nach tollen Jahren in der Hotellerie kam bei mir persönlich die Lust auf eine komplett neue Herausforderung. Im Februar stellte mir dann ein früherer Eishockey-Trainer unseres ältesten Sohnes die Stelle des Geschäftsführers vom SBW Talent Campus Bodensee vor.

Wo sehen Sie Parallelen zwischen Ihrer Position als Hoteldirektor und der künftigen Herausforderung?
Die Rolle des Gastgebers und die des Beleuchtungstechnikers sind bei beiden Positionen sehr ähnlich. Da Gastgeber klar ist, zum Beleuchtungstechniker: Hier gilt es, die verschiedenen «Stars» wie Gäste, Kolleginnen und Kollegen, Eltern und Schüler sowohl «ins richtige Licht zu rücken» wie auch den Blick in die richtige Richtung zu lenken. [IMG 3]

Sie sind mit Arosa sehr verbunden und engagieren sich unter anderem als Vorstandsmitglied von Arosa Tourismus für die Region. Wie bleiben Sie trotz Branchenwechsel der Destination treu?
Arosa ist und wird immer eine Herzenssache und ein Stück Heimat für mich und meine Familie bleiben. Ideen, wie ich beide Destinationen verbinden könnte, gibt es bereits schon ...

Und privat? Sie lernten Ihre Frau in Arosa kennen und gründeten Ihre eigene Familie mit inzwischen drei Kindern. Wie hat die Familie auf den Wegzug aus dem Schanfigg reagiert?
Die Familie freut sich auf das Neue. Wir werden Arosa sicherlich verbunden bleiben. Jedoch ist es für unsere achtjährige Tochter am schwierigsten.

Zur Person
Der gebürtige Tessiner André Salamin verlässt Ende Oktober das Arosa Kulm Hotel & Alpin Spa und übernimmt im SBW Talent-Campus Bodensee in Kreuzlingen die Gesamtleitung. Der 46-Jährige absolvierte die Ecole hôtelière de Lausanne und startete 1994 im «Beaulac» in Neuchâtel seine Hotelkarriere. Es folgten Stationen in China und den Vereinigten Staaten in Häusern von Swissôtel und Hyatt. 1998 kam er für zwei Jahre als Empfangschef ins «Arosa Kulm». Bevor er dort 2008 die Direktion übernahm, war er in führenden Positionen für Kempinski, Le Meridien und die Tschuggen Group tätig.

Im vergangenen Sommer machte das «Arosa Kulm» mit witzigen Foto-Sessions von Plüschtieren, die Kinder in Ihrem Hotel vergessen hatten, in den Sozialen und nationalen Medien auf sich aufmerksam. Hatten Sie als kleiner Junge auch ein Plüschtier?
Soweit ich mich erinnern kann, hatte ich kein Plüschtier.

Bleiben wir bei Ihrer Kindheit. Was wollten Sie als Kind einmal werden?
Lehrer.

Welchen Jugendstreich vergessen Sie nie?
Zu viele, die unseren Kindern nicht zur Nachahmung empfohlen werden sollten.

Gibt es jemanden, den Sie besonders bewundern – und warum?
Meine Mutter. Als echte «Tessiner- Mamma» mit einer Körperlänge von lediglich 1,50 Metern ist sie eine richtig «grosse» Powerfrau.

Sie schliessen den Titel MBA-Sportmanager ab, sind mehrfacher Schweizer- und Vizeweltmeister in der chinesischen Kampfkunst Wushu. Gibt es eine Sportart, die Sie nicht interessiert?
Zum Leidwesen meiner Frau, leider nein. Laut unseren Söhnen jedoch sollte ich anfangen, mal «richtig» Schlittschuh laufen zu lernen.

Wie erholen Sie sich nach einem anstrengenden Tag?
Mit Sport und Familie.

Wenn Sie als Gast ein Hotelzimmer betreten, worauf achten Sie am meisten?
Wie es sich «anfühlt».

Können Sie eine Woche ohne Handy und Internet überleben?
Mit meiner Frau schon – sonst wird’s schwierig ...

Was darf auf keinen Fall fehlen, wenn Sie auf Reisen gehen?
Sportschuhe und Flipflops.

Was bringt Sie auf die Palme?
Eine Kokosnuss?

Was empfinden Sie als stillos?
Nicht vorhandene Demut.

Mit welcher historischen Person würden Sie gerne Nachtessen?
Prinz Siddhartha Gautama.

Was möchten Sie unbedingt noch erleben?
Den nächsten Tag ... (npa)

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