Im Kanton Aargau will der Regierungsrat die Schaffung einer gesetzlichen Grundlage für eine Gasttaxe prüfen. Das Geld soll neue Angebote für den Tourismus ermöglichen. Allerdings sieht der Regierungsrat organisatorische Hürden, wie er in einer Stellungsnahme zur Forderung der Fraktionen Mitte und SP festhält.

Eine Gasttaxe könne die finanzielle Basis schaffen für die weiteren Entwicklungsschritte der Tourismusregion sowie für neue Angebote, schrieb der Regierungsrat in der veröffentlichten Stellungnahme. Eine Gasttaxe könne auch eine Dynamik auslösen, die sich über den Tourismus hinaus positiv auf die Wahrnehmung des Kantons auswirke.

Bereits eingeführte Gasttaxen in anderen Kantonen
Der Kanton Aargau zählt laut Regierungsrat rund 800'000 Hotelübernachtungen pro Jahr und viele Tagesgäste. Kommunale Taxen für Touristinnen und Touristen kennen die Thermalkuorte Rheinfelden, Bad Zurzach und Baden.

Verschiedene Kantone führten in den letzten Jahren eine Gasttaxe ein. Das sind unter anderem die Kantone Thurgau, Nidwalden oder bereits vor einigen Jahren der Kanton Basel-Landschaft. 

Aargau baut Angebot aus
Der Regierungsrat schrieb weiter, die Organisation Aargau Tourismus habe in den letzten Jahren zusammen mit den regionalen und lokalen Tourismusorganisationen wichtige Aufbauarbeit in der Vermarktung und Entwicklung der Tourismusregion Aargau geleistet.

Der Aargau habe mit seinen touristischen Angeboten etwa in den Bereichen Natur, Wellbeing und Kultur weiteres Potenzial. Daher will der Regierungsrat die Schaffung einer rechtlichen Grundlage prüfen. Geklärt werden solle, ob es eine kommunale oder kantonale Taxe geben soll oder eine Kombination zum Ziel führe.

Mitte und SP sehen Aargau als «Genusskanton»
Die Fraktionen Mitte und SP hielten in ihrem Vorstoss fest, der Aargau habe sich zwischen den Metropolen Basel und Zürich zunehmend als «Kultur-, Freizeit- und Genusskanton mit hoher Authentizität» entwickeln können.

Eine Gasttaxe sei allgemein anerkannt und löste keine negativen Haltungen aus. Vom zusätzlichen Geld würde auch die ortsansässige Bevölkerung bei der Freizeitgestaltung profitieren. Wenn der Aargau eine solche Taxe einführte, brächte dies eine Gleichberechtigung aller Gäste und Gemeinden innerhalb des Aargau und gegenüber anderen Kantonen. (keystone-sda)