«Panik und Aufregung» brächten jetzt wenig, sagte Gesundheitsminister Alain Berset am Montag in Lausanne.
Denn «was wir jetzt vorbereiten, wird für sehr wahrscheinlich ziemlich lange dauern müssen», sagte der Gesundheitsminister gegenüber Radio SRF. Deshalb sei es wichtig, dass die Massnahmen gut abgestützt und gut organisiert seien. Die Konsultation mit den Kantonen sei gemacht.
Die Lage sei ernst und sie verschlimmere sich täglich, sagte Berset am Rande eines Besuchs des waadtländischen Contact Tracing-Zentrums. Es brauche deshalb eine «starke Reaktion».
Die Massnahmen, die der Bundesrat am Mittwoch verkündet werde, unterschieden sich von denen während der ersten Welle, sagte Berset. «Wir müssen es besser machen, als im März», als ganze Wirtschaftsbereichen geschlossen werden mussten.
Beim Besuch des Universitätsspitals CHUV zeigte sich Berset beeindruckt über das Dispositiv im Kampf gegen die Pandemie. Und er zollte dem Personal «grossen Respekt».
Die Waadtländer Gesundheitsdirektorin Rebecca Ruiz (SP) kündigte gleichzeitig an, dass das CHUV 30 Prozent der nicht dringenden Operation aufschieben werde. Doch trotz dieser Massnahme habe das Spital grosse Schwierigkeiten, neues Personal zu rekrutieren. Deshalb zögen sie in Betracht, Studentinnen und Studenten im letzten Ausbildungsjahr zur Verstärkung zu aufzubieten.
Dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) waren bis am Montag für die 72 Stunden seit Freitagmorgen insgesamt 17'440 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Eine Woche zuvor waren es für das Wochenende 8737 neue Ansteckungen gewesen, vor zwei Wochen deren 4068, vor drei Wochen 1548 und vor vier Wochen 780. Damit verdoppeln sich die Fallzahlen seit einem Monat Woche für Woche. (sda)