Der Nationalrat hat ein entsprechendes Postulat von Isabelle Chevalley (GLP/VD) angenommen. Sie erinnerte daran, dass sich die Schweiz mit der Agenda 2030 verpflichtet habe, die Lebensmittelverschwendung bis 2030 um 50 Prozent zu verringern. Es fehlten aber Bemühungen, um dieses Ziel zu erreichen. Es gebe keine Koordination, jeder mache individuell etwas.
Ein Aktionsplan würde die Möglichkeit bieten, die verschiedenen Initiativen zu koordinieren und in Zusammenarbeit mit dem privaten Sektor neue Initiativen in die Wege zu leiten.
Christian Wasserfallen (FDP/BE) störte sich daran, dass das Postulat direkt einen Aktionsplan fordert, wie er im Rat sagte. Wenn man bei der Lebensmittelverschwendung ansetzen wolle, müsse man zudem bei den Konsumenten ansetzen und diese sensibilisieren. Das fehle in diesem Ansatz.
108 Nationalratsmitglieder folgten jedoch der Idee Chevalleys. 76 Personen stimmten dagegen, einen Aktionsplan auszuarbeiten. Fünf Personen enthielten sich der Stimme.
Auch Bundesrätin Simonetta Sommaruga findet, ein Aktionsplan müsse aus liberaler Sicht unterstützt werden. Damit würden nicht direkt neue Gesetze gemacht, sondern man könne zusammen prüfen, wo es Handlungsmöglichkeiten gebe.
In der Schweiz werfe jeder Haushalt im Durchschnitt Lebensmittel im Wert von 500 bis 1000 Franken pro Jahr weg. In der Hotel- und Gastrobranche seien es 200'000 Tonnen pro Jahr im Wert von rund einer Milliarde Franken. Dies zeige, dass es Grenzen bei den individuellen Möglichkeiten geben, denn die Gastrobranche, welche scharf kalkulieren müsse, würde diese Milliarde wohl einsparen, wenn sie könnte. (sda)