Ab dem Jahr 2050 soll die Schweiz unter dem Strich keine Treibhausgasemissionen mehr ausstossen. Sie soll also nicht mehr Treibhausgase ausstossen, als natürliche und technische Speicher aufnehmen können.
Damit entspreche die Schweiz dem international vereinbarten Ziel, die globale Klimaerwärmung auf maximal 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen, schreibt das Umweltdepartement (Uvek).
Einer Erhöhung des Ziels hatte der Bundesrat im Grundsatz bereits zugestimmt, als er die Prioritäten der Schweiz für die Uno-Generalversammlung festlegte, wie vergangene Woche bekannt wurde. Nun hat er sich für Netto-Null Emissionen bis 2050 entschieden.
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse
Nach den bisherigen Plänen sollte der CO2-Ausstoss bis 2050 gegenüber 1990 um 70 bis 85 Prozent sinken. Grund für die Anpassung des Ziels ist ein Bericht des Uno-Klimabeirats (IPCC) von letztem Oktober.
Der IPCC zeigte auf, dass bereits ab einer globalen Erwärmung um 1,5 Grad mit gravierenden Veränderungen der Ökosystem gerechnet werden muss – und dass eine Emissionsbilanz von Netto-Null wesentlich früher erreicht werden muss, um einen stärkeren Anstieg zu verhindern.
Im Gleichschritt mit anderen Ländern
Der Bundesrat beauftragte daraufhin das Bundesamt für Umwelt, die langfristigen Klimaziele neu zu prüfen und Handlungsmöglichkeiten auszuarbeiten.
Mit dem neuen Ziel reihe sich die Schweiz in eine Vielzahl von Ländern ein, die dasselbe Ziel anstrebten, hält das Uvek fest. Die Schweiz sei vom Klimawandel besonders betroffen, da die Temperaturen hier doppelt so stark stiegen wie im weltweiten Durchschnitt.
In der laufenden Revision des CO2-Gesetzes geht es um die Ziele und Massnahmen der Klimapolitik bis 2030. Der Ständerat wird in der Herbstsession darüber beraten. Nach dem Willen des Bundesrates und der Ständeratskommission sollen die Treibhausgase bis 2030 gegenüber 1990 halbiert werden. Mindestens 60 Prozent der Verminderung soll im Inland geleistet werden. (sda)