Der Nationalrat hatte die Motion von Christian Lohr (CVP/TG) angenommen. Lohr kritisierte, das geplante Schneesportzentrum auf der Lenzerheide (GR) reiche für Schneesportler aus der Westschweiz, dem Wallis und anderen Regionen nicht.
Der Ständerat folgte jedoch dem Antrag seiner Kommission, die Motion abzulehnen. Die Forderung sei finanzpolitisch nicht realistisch, sagte Kommissionssprecher Joachim Eder (FDP/ZG). Er verwies darauf, dass das Parlament den Bundesrat bereits beauftragt hat, Massnahmen zur Schneesportförderung auszuarbeiten. Die sogenannte Schneesportinitiative will bestehende Infrastrukturen nutzen.
Die Befürworter der Motion kritisierten, durch die geplante Schaffung eines Zentrums würden andere Regionen benachteiligt. Das Projekt sei regional unausgewogen, befand der Walliser CVP-Ständerat Beat Rieder.
Zudem sei das geplante Zentrum auf der Lenzerheide nicht eingebettet in bestehende Strukturen. Rieder verwies auf die drei Leistungssportzentren in Davos, Brig und Engelberg. Dort könnten die neuen Zentren für den Breitensport angefügt werden. «Wir wollen nicht neue grosse Gebäude, wir wollen die Leute wieder zum Skifahren bewegen.»
«Unnötig und nicht finanzierbar»
Es gebe bereits genügend Unterkünfte, hielt der Bündner Stefan Engler (CVP) entgegen. Das Problem sei, das viele davon nicht genügend ausgelastet würden.Ein Zentrum genüge daher.
Auch der Bundesrat lehnte die Idee von drei Schneesportzentren ab, obwohl er sich der Bedeutung des Schneesports bewusst ist, wie Sportminister Guy Parmelin sagte. Drei Zentren aber seien weder nötig noch finanzierbar.
Selbst die Schaffung eines Zentrums ist umstritten. In der Vernehmlassung zur Gesamtschau der Sportförderung hatten sich Swiss Olympic und die bürgerlichen Parteien klar dagegen ausgesprochen. Sportminister Parmelin kündigte an, der Bundesrat werde noch dieses Halbjahr einen Entscheid treffen. (sda/it)