Ob auf der Interlakner Flaniermeile, dem Höheweg, ein neues Hotel gebaut werden kann, bleibt offen. Die Stimmberechtigten lehnten am Sonntag in einer Konsultativabstimmung den Verkauf eines Teils des Des Alpes-Areals an einen Investor mit 67 Prozent Nein-Stimmen ab. Der definitive Entscheid fällt am 23. März in der Sitzung des Grossen Gemeinderates, wie die Gemeinde Interlaken am Sonntag mitteilte. In der Konsultativabstimmung sagten nur 541 Interlaknerinnen und Interlakner Ja zu einem Verkauf der Parzelle an die Fortimo Gruppe, 1118 legten ein Nein in die Urne. Die Stimmbeteiligung lag bei 49 Prozent.
Hotelkomplex geplant
Auf dem noch unbebauten Land hinter dem heutigen Restaurant Des Alpes soll ein Viersternhotel entstehen. Geplant ist ein Hotelkomplex mit 110 Hotelzimmern und rund 80 Apartments mit Hotelservice sowie ein öffentliches Restaurant. Der Kaufpreis für die rund 7000 Quadratmeter liegt bei 3,6 Mio. Franken.
Der Grosse Gemeinderat hat dem Geschäft im vergangenen Dezember zugestimmt. Die Gemeindeordnung erlaubt es aber, wichtige Geschäfte dem Volk zu einer Konsultativabstimmung vorzulegen. Davon machten die Behörden nun Gebrauch. Dies unter anderem auch deswegen, weil vor einigen Jahren ein Hotelprojekt auf der Parzelle gescheitert war.
Gewaltverbrechen im Des Alpes
Vor der eigentlichen Bauparzelle befindet sich, im Besitz der Gemeinde, das Restaurant Des Alpes. Es geriet im Herbst 2020 in die Schlagzeilen, nachdem der Wirt des beliebten Restaurants gewaltsam zu Tode gekommen war. Mit dem Interlakner Starkoch René Schudel hätte das Restaurant umgebaut und neu belebt werden sollen, doch das Projekt geriet ins Stocken. Im Sommer wurde erst einmal ein Pop-up betrieben.
Inzwischen hat auch die Fortimo Gruppe Interesse an dem Restaurant angemeldet. Die Gemeinde prüft nun einen allfälligen Verkauf. Diese Sache soll voraussichtlich im Frühjahr aufs politische Tapet kommen, wie Gemeindepräsident Philippe Ritschard an der Versammlung des Grossen Gemeinderates vom 14. Dezember 2021 ankündigte. (sda/lm)