(awp sda) Ende November waren bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) 91'327 Menschen als arbeitslos gemeldet. Das waren zwar 1691 mehr als im Oktober, aber immer noch 24'917 weniger verglichen mit dem Vorjahresmonat, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Mittwoch mitteilte.
Die Arbeitslosenquote stieg in der Folge auf 2,0 von 1,9 Prozent im Vormonat. Diese 1,9 Prozent, welche für den Oktober und davor auch schon für den September ausgewiesen wurden, waren Mehrjahrestiefstwerte. Letztmals hatte die Quote vor über zwanzig Jahren auf einem solch tiefen Niveau notiert.
Anstieg unter den Erwartungen
Gründe für den aktuellen Anstieg war die Witterung, wie Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit beim Seco, an einer Telefonkonferenz sagte. So habe im Baugewerbe die Zahl der Arbeitslosen um rund 1200 und in der Gastronomie um knapp 1000 zugenommen. Zürcher sprach aber von einem «sehr moderaten Anstieg», welcher deutlich unter seinen Erwartungen gelegen habe.
Saisonbereinigt, also unter Ausklammerung saisonaler Faktoren, nahm die Quote hingegen ab auf 2,0 von 2,1 Prozent. Die Signale einer konjunkturellen Eintrübung machten sich also noch kaum bemerkbar.
Zürcher erinnerte aber daran, dass die aktuellen Arbeitslosenzahlen die Situation vor drei, vier Monaten widerspiegelten. Er sieht in den Zahlen denn auch eine gewisse Verlangsamung der positiven Dynamik am Arbeitsmarkt. Signale für einen eigentlichen Einbruch gebe es aber nicht.
Etwas mehr Stellensuchende
Wie ausgetrocknet der Jobmarkt in der Schweiz trotz des leichten Anstiegs der Arbeitslosenquote nach wie vor ist, lässt sich auch anhand der Daten zur Stellensuche ablesen. Im November lag diese Zahl mit 164'496 laut Seco zwar um 4402 höher als im Oktober. Vor Jahresfrist waren es aber 41'853 Personen mehr gewesen.