Die vom Bund angekündigten Liquiditätshilfen und Entschädigungen für Kurzarbeit sowie Investitionsstopps würden bei Weitem nicht ausreichen, die finanziellen Schäden der öV-Branche abzuwenden, heisst es in dem vom 26. März datierten Schreiben an die Bundespräsidentin, über das die «SonntagsZeitung» berichtete. Der Brief lag auch der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor.
Der Verband beklagte, dass wegen der Pandemie-Massnahmen und den fehlenden öV-Passagieren in Bahnen und Bussen Einzelticket-Einnahmen im grossen Stil ausbleiben würden. Gleichzeitig seien die Bahnen aber weiterhin zu einem Grundangebot mit entsprechenden Kosten verpflichtet. Überdies verlangten öV-Abonnementskunden Rückerstattungen oder würden Abos hinterlegen.
Es gehe insgesamt um Beträge «im dreistelligen Millionenbereich» pro Monat, schreibt der VöV. Zudem würden etliche Transportunternehmen ihren Mitarbeitern trotz Kurzarbeit weiterhin den vollen Lohn zahlen. Eine Aufteilung zwischen Mitarbeitenden mit vollem Lohnanspruch und jenen mit nur 80 Prozent Anspruch könne nicht ohne Willkür umgesetzt werden.
Der Verein VöV fordert von SP-Bundesrätin Sommaruga einen Massnahmenplan und Hilfe von Seiten der Besteller. Welchen Betrag genau die Transportbranche fordert, war zunächst unklar. Die Höhe der zusätzlichen Kosten und Ertragsausfälle sei gegenwärtig noch nicht abschätzbar, heisst es in dem Brief.
Die «SonntagsZeitung» zitierte VöV-Direktor Ueli Stückelberger mit den Worten, dass in normalen Zeiten aus Billett- und Aboverkäufen pro Monat knapp 500 Millionen Franken in die Kassen der Transportunternehmen fliessen würden. Seit dem Lockdown würden aber 60 bis 80 Prozent dieser Einnahmen wegfallen. (sda)