Der «Sonntagsblick» hatte das Meinungsforschungs-Institut Léger (früherIsopublic) zwischen dem 11. und 14. März auf die Stimmberechtigten angesetzt.Am Sonntag publizierte die Zeitung die Umfragewerte zu drei Abstimmungsvorlagen vom 18. Mai.
Die Mindestlohn-Initiative wollten demnach 52 Prozent der Befragten annehmen.42 Prozent waren dagegen, 6 Prozent noch unentschlossen. «In der Romandie ist die Zustimmung mit 59 Prozent wesentlich höhere als in der Deutschschweiz», schrieb die Zeitung.
Schwerwiegende Konsequenzen für die Hotellerie
Für die Schweizer Hotellerie wäre die Annahme der Initiative des Schweizer Gewerkschaftsbundes (SGB) ein harter Schlag. In der Beherbergungsbranche würden staatliche Mindestlöhne die gut funktionierende Sozialpartnerschaft gefährden, den Anreiz zur Aus- und Weiterbildung hemmen und die Wettbewerbsfähigkeit der Hotellerie schwächen, wie der Branchenverband hotelleriesuisse schreibt.
Da bei einer Annahme der Initiative eine Mehrzahl der ungelernten Mitarbeitenden einen Anspruch auf höhere Löhne hätte, befürchten die Hoteliers, dass es diese Leute künftig viel schwieriger hätten, eine Anstellung zu finden. Da auch die anderen Löhne nach oben angepasst werden müssten, käme es unweigerlich zu einem Lohn- beziehungsweise Kostenschub und hätte eine deutliche Einschränkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der Hotellerie zur Folge.
Die Hoteliers plädieren dafür, die Festlegung der Mindeslöhne den Sozialpartnern zu überlassen, da sie die Gegebenheiten und die Produktivität in einer Branche besser kennen als der Staat. Mit dem Gastgewerbe empfehlen auch der Bundesrat sowie die eidgenössischen Räte die Mindestlohn-Initiative zur Ablehnung.
Ablehnung gegenüber Gripen und Pädophilen-Initiative
Die gleichen Befragten wollen dem Kauf des Kampfjets Gripen den Sukkurs mehrheitlich verweigern. 62 Prozent gaben an, ein Nein in die Urne zu legen, 32 Prozent sind für die Beschaffungspläne aus dem Verteidigungsdepartement von Bundesrat Ueli Maurer. «Nicht einmal auf die SVP-Wähler kann er zählen: 49 Prozent wollen den Gripen grounden», schrieb der «Sonntagsblick».
Eine «historische» Mehrheit sprach sich derweil für die Pädophilen-Initiativeaus: 81,6 Prozent der Befragten werden sicher oder wahrscheinlich dafür stimmen. Nur 12 Prozent sind gegen die Initiative, 6,4 Prozent noch unentschlossen.
Befragt wurden 1017 Personen in der Deutsch- und Westschweiz. 869 davon wollten sicher oder wahrscheinlich an der Abstimmung teilnehmen, bei der zudem über den direkten Gegenentwurf zur Volksinitiative «Ja zur Hausarztmedizin» befunden wird. (npa/sda)