Ein Zuwarten mit der Aufstockung der Härtefallgelder, bis die bestehenden Kredite aufgebracht sind, sei für den Regierungsrat keine Option, wird der Zuger Finanzdirektor Heinz Tännler (SVP) in einer Medienmitteilung vom Montag zitiert. Die Wirtschaft brauche jetzt finanzielle Unterstützung.
Seit Dezember vergangenen Jahres können Zuger Unternehmen Gesuche um Härtefallgelder stellen. Das Parlament hatte Rahmenkredite von 81,1 Millionen Franken bewilligt. Das Härtefallprogramm sei im Moment neben der Kurzarbeitsentschädigung und der Corona-Erwerbsersatzentschädigung für Selbständigerwerbende die wichtigste Stütze, heisst es weiter. Es habe sich bewährt.
In Zwischenzeit wurde das Härtefallprogramm mehrfach ausgebaut und die Massnahmen verlängert. Weil auch der Bund beabsichtigt, die Härtefallunterstützung massiv zu erhöhen, stellt die Zuger Regierung dem Parlament nun den Antrag, die Rahmenkredit auf 150 Millionen Franken aufzustocken. Damit sollen genügend Mittel zur Verfügung stehen, um die Härtefälle im Kanton bis im Sommer 2021 zu unterstützen.
Heinz Tännler geht zudem davon aus, dass sich längerfristig nicht nur die Höhe der Unterstützungsleistungen ändern wird, sondern auch deren Art. Er nimmt an, dass der Anteil der nicht rückzahlbaren Beiträge im Verhältnis zu den rückzahlbaren Darlehen ansteigen und zukünftig den Grossteil der ausbezahlten Finanzhilfen ausmachen dürfte.
Zug fordert Strategiewechsel
Weiter fordert der Finanzdirektor die «schnellstmögliche Öffnung» der noch geschlossenen Unternehmen und des öffentlichen Lebens unter Einhaltung der erarbeiteten Schutzkonzepte.
«Nachdem der Versuch, das Virus kurzfristig auszurotten, nicht den erwünschten Erfolg brachte, müssen wir lernen, mit dem Virus zu leben», wird er in der Mitteilung zitiert. Alle bräuchten wieder Perspektiven. (sda og)