«Wir sind weder in Nîmes noch in Verona oder Arles», sagt Daniel Willi, der Infrastrukturchef der Fête des vignerons. Aber er vergleicht die Arena im Herzen Veveys gerne mit den antiken römischen Bauwerken dieser Städte. «Die Dimensionen sind praktisch gleich», sagt er.
Zurzeit wird das Metallgerüst der Arena mit bunten Leinwänden umhüllt und erhält so ihr endgültiges Antlitz. Rot, Gelb, Grün und Braun – in den Farben der Weinreben. So wird sich das Bauwerk vom 18. Juli bis 11. August den rund 800'000 erwarteten Besuchern des Winzerfests präsentieren.
Lärm vom Bohren, Hämmern und Sägen durchdringt die Baustelle. Der Bau der Struktur der Arena ist zwar abgeschlossen, aber noch sind die Bühnentechniker damit beschäftigt, das Stadion mit Ton und Licht auszustatten. Zwischen 50 und 60 Personen arbeiten gegenwärtig auf der Baustelle.
Stolz zeigt Willi die 1250 Quadratmeter grosse Hauptbühne mit ihrem riesigen, 870 Quadratmeter umfassenden LED-Boden. «Er rutscht nicht, wir können uns darauf bewegen», sagte er zufrieden. Dies haben die ersten Tests ergeben.
Eintauchen in die Show
Die Arena ist nicht, wie bei der letzten Fête des vignerons 1999, zum See hin offen, sondern geschlossen und kreisförmig. Der Regisseur Daniele Finzi Pasca wünscht sich, dass das Publikum ganz in die Show eintaucht. «Die Leute werden von keinen vorbeifahrenden Booten abgelenkt», sagt Willi.
Die 20'000 blauen Sitzplätze sind bereits montiert. Auch die Lautsprecher an den acht 32 Meter hohen Masten. Willi zeigt auf die riesigen Holztreppen an den Eingängen Nord und Süd. «Praktisch, um Kühe für den legendären Kuhreigen (Ranz des vaches) in die Arena zu bringen», sagt er.
700 Tonnen Stahl
Die Arbeiten für die Arena begannen im Oktober. Mehrere hundert Holzpfähle und Stahlbetonsockel rammten die Arbeiter in den Boden und in den See, um das Gerüst der Arena zu stützen. Der Bau der Struktur aus rund 700 Tonnen Stahl dauerte rund vier Monate.
«Eine der grössten Herausforderungen war es, alle Bauaufträge in der Höhe von 13 Millionen Franken zu koordinieren und termingerecht auszuführen», erklärt Willi. Dazu kämen noch die Installationen für die Ton- und Lichttechnik mit Kosten von weiteren zwölf Millionen Franken.
Ende Woche kommt es in Vevey zu einer kleinen Wachablösung. Die Bauarbeiter werden weniger. Dafür nehmen die Schauspieler das Gelände für die ersten Proben in Beschlag. (sda)