Mountainbiken ist in der Schweiz eine Breitensportart. Trotzdem hinkten viele Kantone und Regionen mit der Entwicklung einer Mountainbike-Infrastruktur hinterher, findet Philipp Mayer, Vorsitzender des Vereins Biketrails Ostschweiz. Mountainbikerinnen und Mountainbiker sind ausgeprägte Individualsportler und nur vereinzelt in Vereinen organisiert, was eine Interessenvertretung bisher erschwert hat. Zusammen mit anderen Bike-Interessierten hat Mayer deshalb die neue Vereinigung gegründet.
Biketrails Ostschweiz hat sich zum Ziel gesetzt, das Angebot für die Mountainbikenden im Kanton St. Gallen zu verbessern. Dafür gelte es im ersten Schritt, die Interessen zu bündeln und an die Behörden und Politik heranzutragen, teilt der Verein mit. «Wir möchten sicherstellen, dass bei sämtlichen für den Mountainbike-Sport relevanten Projekten eine geeignete Vertretung involviert ist und somit bestmögliche Lösungen umgesetzt werden», so Mayer. Ziel sei es aber auch, die Vernetzung und den Wissensaustausch zwischen lokalen und regionalen Mountainbike-Vertretern zu fördern.
Koexistenz auf gemeinsam genutzten Wegen
Der Kantonalverband Swiss Cycling SG hat die Trägerschaft der Biketrails Ostschweiz übernommen. Mit an Bord sind MTB Rheintal, Wäglibiker Flawil, Verein FunPark-SG und #Wägmacher Sarganserland. Weitere Organisationen, Velo- und Mountainbike-Clubs sollen dazukommen - immerhin gebe es allein im Kanton St. Gallen gemäss Sport Studie Schweiz 2020 rund 41'000 Mountainbikerinnen und Mountainbiker.
Biketrails Ostschweiz setzt sich für die Philosophie der Koexistenz und somit der gemeinsamen Nutzung der Weginfrastruktur ein. Ein Nebeneinander von Fussgängern und Mountainbikenden funktioniere sehr gut, wenn man sich mit gegenseitigem Respekt und der nötigen Toleranz begegne, so die Organisation.
Darüber hinaus fordert der Verein aber auch eine geeignete Infrastruktur für den Mountainbike-Sport. Martin Gujan, Trainer des Trainingsstützpunkt Ostschweiz von Swiss Cycling, meint dazu: «Unsere Trainingsmöglichkeiten sind heute leider äusserst begrenzt. Es fehlt uns ein offizielles und abwechslungsreiches Angebot. Durch die Sperrungen von Trails können gewisse Mountainbike-Vereine keine Trainings mit den Kids in der Umgebung durchführen.» (htr/stü)