Schon kurz nach 14 Uhr nahmen zahllose kleine Fasnächtler die Innerstadt in Beschlag. Verkleidet etwa als Waggis, Ueli, Drachen oder Prinzessinen zogen sie durch die Strassen und warfen eifrig Schleckzeug in die Menge. Die schon etwas Grösseren versuchten derweil, das Publikum mit «Räppli» – so heissen in Basel Konfetti – zu stopfen.
An der Kinderfasnacht findet kein organisierter Umzug statt. Familien und weitere Fasnächtlerinnen und Fasnächtler hatten sich jedoch zu freien Gruppen zusammengeschlossen. Manche von ihnen zogen kleinere und grössere Leiterwagen durch die Stadt, die sie zu Waggis-Wagen umgebaut haben.
Für poetische Noten sorgten «Schyssdräggziigli» – Tambouren und Piccolospieler, die ohne grosse Clique durch die Stadt zogen. Immer wieder waren in den Gassen auch Einzelmasken zu entdecken.
Sternmarsch mit 25 «Guggen»
Die Guggenmusiken spielten sich derweil teils schon am Nachmittag für die grossen Konzerte ein, die jeweils am Fasnachtsdienstag-Abend das Publikum in Scharen auf diverse Plätze locken. Ein «Sternmarsch» von 25 «Guggen» beginnt jeweils am Messeplatz.
Auf dem Münsterplatz findet zur gleichen Zeit die Laternenausstellung der Cliquen statt. In Ruhe können Interessierte dabei die Kunstwerke der Laternenmaler bestaunen und die Verse lesen.
Zu reden gegeben hat auch noch am Dienstag ein Zwischenfall, der sich am Fasnachtsmontag während des Cortège ereignet hatte.
Ein Pferd, das eine sogenannte Chaise gezogen hatte, war am Steinenberg auf einer Steinplatte ausgerutscht und gestürzt. Es konnte erst wieder aufstehen, nachdem es Helfer von der glitschigen Stahlplatte weggezogen hatte, teilte das Fasnachts-Comité am Dienstag mit.
Umstrittener Einsatz von Pferden
Das Pferd habe mit Ausnahme einer kleinen Schürfung keine Verletzungen erlitt und auch keine Stresssymptome gezeigt, hielt das Fasnachts-Comité unter Berufung auf eine sofort eingeleitete ärztliche Untersuchung fest. Behauptungen, dem verunglückten Pferd seien Beruhigungsmittel oder Medikamente verabreicht worden, wies das Fasnachts-Comité von sich. Dem Pferd gehe es gut.
Der Zwischenfall hatte in den sozialen Medien heftige Reaktionen ausgelöst. Der Einsatz von Pferden am Fasnachtsumzug gibt in Basel immer wieder zu Diskussionen Anlass. Letztes Jahr waren die Regeln verschärft worden.
Ansonsten wurden am Fasnachtsmontag keine grösseren Vorfälle verzeichnet. Die Polizei sprach in einer Mitteilung vom Dienstag von einem vergleichsweise erfreulich ruhigen Fasnachtsauftakt mit nur wenigen Schlägereien und Streitigkeiten. Die Sanität musste bis zum Dienstagmorgen fünf Einsätze in Zusammenhang mit der Fasnacht leisten, dies vorab wegen übermässigem Alkoholgenuss. (sda)