Betriebsbedingte Kündigungen seien aber dennoch unvermeidlich, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Begründet wird der Schritt mit den «massiven Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Touristik». Der Abbau von rund 140 Vollzeitstellen bei den Reisemarken von DER Touristik soll nach Abschluss des am heutigen Dienstag gestarteten Konsultationsverfahrens eingeleitet werden. Die Zahl der Mitarbeitenden in der Schweiz reduziere sich dadurch gemessen an Vollzeitäquivalenten um 17 Prozent.
Nebst den Kündigungen soll die Verschlankung des Unternehmens über die Nichtbesetzung von frei werdenden Stellen sowie über ordentliche und vorzeitige Pensionierungen erfolgen. Nebst der Anpassung der Unternehmensgrösse will DER Touristik mehrere Bereiche und Standorte neu organisieren sowie die Sachkosten verringern.
«Die weltweiten Einschränkungen der Reisemöglichkeiten stellen uns vor grosse Herausforderungen, denen wir uns entschlossen stellen müssen, um die vor der Pandemie wiedererstarkten Reisemarken von DER Touristik Suisse in eine erfolgreiche Zukunft zu führen», wird in der Mitteilung CEO Dieter Zümpel zitiert. Die daraus entstehenden Folgen sollen mit einem Sozialplan und einem Dienstleistungsangebot zur beruflichen Neuorientierung abgefedert werden.
Bereits grosser Aderlass bei Reisebüros
Zu Veränderungen soll es auch im Kuoni-Filialnetz kommen. Geplant sind insbesondere Zusammenlegungen von Reisebüros, die Inbetriebnahme weiterer Shop-in-Shop-Filialen und auch die Aufgabe von einzelnen Standorten. Die konkreten Entscheide dazu ebenso wie solche zur Neuorganisation weiterer Bereiche will DER Touristik Suisse bis Ende September vorlegen. Zümpel hatte bereits in einem Interview mit der Wirtschaftspresse Anfang Juni den Stellenabbau angekündigt.
DER Touristik Schweiz ist nicht das erste Reiseunternehmen, das Abbaupläne verkünden musste. TUI hatte die Schliessung von acht Filialen in der Schweiz bekanntgegeben, was 70 Arbeitsplätze kosten wird. Zuvor hatte Hotelplan bereits Ende Juni den Abbau von 170 Stellen in der Schweiz und die Reorganisation des Westschweiz-Geschäftes angekündigt. Auch Globetrotter und Knecht Reisen straffen wegen der Corona-Krise ihr Filialnetz und bauen Stellen ab. (awp sda)