60 Prozent der Besucher des alten Festungsdorfes mit engen Gassen, die sich um Kirche und Burg gruppieren, sind Ausländer. Zwei Mal wöchentlich treffen zwei Busse mit englischen Touristen ein. «Es ist fair, dass sie für den Besuch zahlen. So können wir ihnen mehr anbieten», sagte der Bürgermeister des Dorfs, Stefano Cassinelli, in der Sonntagsausgabe der Mailänder Tageszeitung «Corriere della Sera».
Carenno ist als «Dorf der tausend Stufen» bekannt. 493 Stufen führen vom See zur Burg. Diese war im 14. Jahrhundert als Verteidigungsanlage gebaut worden. Ihr mittelalterlicher Charakter mit den Laubengängen und Verzierungen ist weitgehend erhalten geblieben. Die Kirche beherbergt Fresken aus dem 14. bis 16. Jahrhundert. Der Name der Ortschaft geht auf den Namen des Gelehrten Plinius dem Älteren (23-79 n. Chr.) zurück.
Im alten Dorfkern leben lediglich 16 Personen. Nicht alle sind mit der Einführung der Eintrittskarte für Touristen einverstanden. Sie befürchten, dass die Zahl der Besucher sinken könnte. Doch der Bürgermeister bleibt dabei. «Wenn die Eintrittskarte in zwei Jahren keine Vorteile geben wird, werden wir sie wieder abschaffen», sagte Cassinelli. (sda/apa)