Das überarbeitete Konzept sehe eine Trennung von Bau- und Betriebskosten vor, teilte die St. Galler Staatskanzlei am Freitag mit. Statt 24,3 Millionen Franken soll das überarbeitete Bauprojekt noch 23,3 Millionen Franken kosten. Möglich werde die Einsparung, indem auf Kunst am Bau und eine Solaranlage verzichtet werde. Zudem finanziere die Gemeinde Wildhaus-Alt St. Johann die Kosten für die Parkplätze.
Die Verantwortung und das Risiko für den Betrieb des Klanghauses soll laut dem Konzept die neue Stiftung Klangwelt Toggenburg übernehmen. Als finanzielle Basis dafür wollen Private 6,3 Millionen Franken einschiessen. Um Betriebsdefizite decken zu können, sollen 5,3 Millionen Franken in einen Fonds eingelegt werden. Die beim ursprünglichen Konzept vorgesehen Betriebskostenbeteiligung des Kantons von rund 325'000 Franken pro Jahr entfällt.
Nicht nur für Musikgruppen offen
Das Klanghaus soll stärker in die Tourismusregion Toggenburg eingebettet werden, indem sich die Klangwelt Toggenburg, Tourismus Toggenburg sowie Partner aus Hotellerie und Gastronomie beteiligen.
Statt ausschliesslich Musikgruppen soll das Haus am Schwendisee oberhalb von Unterwasser der breiten Bevölkerung offenstehen. Es stehe auch Firmen und Gruppenanlässen offen und könne als Veranstaltungsort genutzt werden. Das Klanghaus ist eine Holzkonstruktion mit vier akustisch aussergewöhnlichen Klangräumen, welche wie ein Instrument gestimmt werden können. Für den Bau soll in der Region produziertes Holz verwendet werden.
Zwei Anläufe scheiterten
Das Klanghaus Toggenburg ist bereits zweimal gescheitert. Die Vorgeschichte des Projekts reicht 14 Jahre zurück. Beim ersten Anlauf war der Architekt Peter Zumthor beteiligt gewesen. Sein Bau sollte zusammen mit anderen «Leuchtturmprojekten» aus einem «Zukunftsfonds» finanziert werden. Dieser wäre mit den Goldmillionen der Nationalbank geäufnet worden. Doch dann scheiterte der Zukunftsfonds 2004 in einer kantonalen Abstimmung an einer Allianz von SVP und Gewerkschaften.
Danach dauerte es einige Jahre, bis am Schwendisee ein neuer Versuch gestartet wurde. Zuerst begann mit der Veranstaltungsreihe Klangwelt eine Art Probebetrieb. Für den Entwurf des Baus war das Zürcher Büro Meili Peter Architekten verantwortlich. Das Konzept sah vor, dass Private zu den 19 Mio. Franken des Kantons fünf Millionen beisteuern sollten. Im März 2016 gab das St. Galler Kantonsparlament dem Klanghaus den Todesstoss, indem es das 19-Millionen-Projekt am Schwendisee oberhalb von Unterwasser in der Schlussabstimmung überraschend ablehnte. Daraufhin setzte die St. Galler Regierung eine regionale Task Force ein. (sda)