Ein attraktives Angebot an Bikerouten besteht schon lange in der Ferienregion Savognin Bivio Albula, aber sind die Schönheiten dieser Touren auch bekannt? Insbesondere auf den elektronischen Bike Informations-Plattformen glänzte das Surses bisher als weisser Fleck, umgeben von den bekannten Mountainbike-Destinationen Arosa-Lenzerheide, Davos und dem Engadin. Dies soll sich nun ändern.

Das E-Bike habe im Surses einen regelrechten Boom ausgelöst, schreibt die Tourismus Savognin Bivio Albula AG in einer entsprechenden Mitteilung. Der Markt an begeisterten Mountainbikern wachse rasant, die Corona-Krise habe diesen Effekt noch verstärkt. In diesem Frühling seien neun von zehn verkauften Bikes in den Sportgeschäften von Savognin und Bivio Elektro-Bikes gewesen. Oft seien es Wiedereinsteiger, die dank der Antriebsunterstützung neue Freiheiten erlangen.

Drei verschiedene Zielgruppen
Diesen Genussbikern oder «Ausflüglern» widmet der Masterplan (E-)Bike der Tourismusdestination ein besonderes Augenmerk. Diese Zielgruppe verbindet ihre Ausfahrten meist mit Aussichtspunkten oder einem Besuch in einem der zahlreichen Alpbeizli und Bergrestaurants. Sie nutzen das bereits vorhandene vielfältige Angebot an Forst- und Alpwegen um die Region zu «erfahren».

Ergänzend zu den Genussbikern definiert der Masterplan (E-)Bike zwei weitere Zielgruppen fürs Surses: Einerseits sind dies Familien und Trail-Einsteiger. Für sie steht neben dem Naturerlebnis die abwechslungsreiche und spielerische Abfahrt auf einem einfachen Bike-Trail im Vordergrund. Andererseits ist das Surses prädestiniert für die Trail Mountainbike Könner und technisch versierte Fahrer. Diese Sportler scheuen keinen anstrengenden Aufstieg, sie sind denn auch meist ohne (E), also ohne elektronische Unterstützung unterwegs. Sie belohnen sich dafür gerne mit einer rasanten Abfahrt auf einem Singletrail, also einem technisch anspruchsvollen Weg. Sie finden im Surses ihren Freiraum in der Weitläufigkeit und Ursprünglichkeit des Angebotes.
                                                             
Ein roter Faden für das Bike-Angebot
Ziel des Masterplanes (E-)Bike ist es, einen roten Faden in die Entwicklung des (E-)Bike-Angebotes zu bringen. Welche Anforderungen müssen die Routen erfüllen, um den Bedürfnissen der Zielgruppen zu entsprechen? Welche Strecken sind für welche Gruppe geeignet? Im Fokus liegt somit das Streckennetz: neue Routenführungen, Streckensanierungen und Unterhaltsarbeiten sowie die Prüfung und Planung von neuen Strecken oder Wegabschnitten sind priorisierte Massnahmen.

Ergänzend dazu berücksichtigt der Masterplan weitere Themen für ein umfassendes Angebot. Es geht um Kommunikation und Marketing, um die Bildung einer Bike-Community oder um die Sensibilisierung von Landwirten für hindernisfreie Weideübergänge und von Leistungsträgern für Bike-Infrastrukturen wie Bikeständer und Ladestationen. Aber auch die Erstellung eines (mobilen) Pumptracks gehört dazu.

Sehr erfreulich sei zudem, dass es dem privaten Organisations-Komitee um den Bikeclub Savognin gelungen ist, den Proffix Swiss Bike Cup, die nationale Rennserie, nach Savognin zu holen. Das passe optimal ins Gesamtkonzept und verleihe dem Thema (E-)Bike zusätzlichen Schwung, ist die Tourismusorganisation überzeugt. 

14-köpfige Arbeitsgruppe daran beteiligt
Die Grundlagen zum Masterplan (E-)Bike hat eine 14-köpfigen Arbeitsgruppe aus lokalen Vertretern unter der Leitung von Allegra Tourismus GmbH erarbeitet. Seit diesem Frühsommer läuft die Umsetzung.

Dazu Linda Netzer, Projektleiterin und Leiterin Standortentwicklung: «Der Masterplan (E-)Bike ist ein spannendes, vielschichtiges und richtungsweisendes Projekt. Es besteht bereits viel Gutes. Das gilt es nun zusammenzuführen und zu optimieren. Der Masterplan (E-)Bike bringt Klarheit und erlaubt uns ein gezieltes Vorgehen mit überschaubaren Investitionen zur nachhaltigen Weiterentwicklung des Angebotes. Für unsere Einheimischen und unsere Gäste.»  (htr)