Die Sommer-Gesamtbilanz für die Ferienregion Gstaad fällt positiv aus: Trotz Startschwierigkeiten – verursacht durch regnerisches Wetter im Mai und Juni – sei der Bergsommer in der Ferienregion dieses Jahr sehr gefragt gewesen, schreibt Gstaad Saanenland Tourismus (GST). Total sind knapp 150'000 Hotel-Logiernächte in dieser Periode generiert worden. Schweizer Gäste bildeten mit über 65 Prozent der Logiernächte das Rückgrat.
Besonders positiv hätten sich die Fernmärkte entwickelt, angeführt von Gästen aus den USA, die erneut massiv zulegten (+40 Prozent gegenüber Vorjahr). Der englische Markt sei ebenfalls positiv unterwegs. Die europäischen Märkte bewege sich leicht unter Vorjahresniveau. Namentlich bei den Ankünften aus dem Markt Deutschland könnten Drittfaktoren wie der Grossevent der Fussball-EM im Juni eine Rolle gespielt haben, erklärt die Destinationsmanagement-Organisation.
Betrachtet man die absoluten Zahlen bei den Logiernächten, so ist ein Minus von 2,69 Prozent zwischen Mai und Ende August – verglichen mit der gleichen Periode aus 2023 – auszumachen. Dies hänge unter anderem damit zusammen, dass in der Destination dieses Jahr rund 7 Prozent der Logiernächte in der Hotellerie infolge temporärer Betriebsschliessungen (Grand Hotel Park Gstaad, «Ultima Gstaad» sowie «Saanerhof» in Saanen) wegfielen.
Kurzfristigkeit ist im Trend
«Was auffällt: Die Kurzfristigkeit bei den Buchungen bleibt bestehen. Damit einher geht die Wetterabhängigkeit – im Guten wie im Schlechten. Dies kamen beispielsweise die Schwimmbäder zu spüren, auch die Bergterrassen litten anfänglich sehr. Gleichzeitig wird die Bergfrische angesichts des Klimawandels weiter an Bedeutung gewinnen. Dies bietet etliche Chancen auch für den Herbst, wo die Vorausbuchungen laut Rückmeldungen aus der Hotellerie erfreulich ausschauen. Wenn nun noch die goldenen Herbsttage anrollen, dann dürfen wir auf ein sehr zufriedenstellendes Halbjahr zurückblicken», bilanziert Flurin Riedi, Tourismusdirektor/CEO GST.
Ähnlich beurteilen die Bergbahnen Destination Gstaad die Lage: Nach einem schwierigen Start mit verregneten Tagen, die verhaltene Frequenzen auf den Bahnen und bei der Gastronomie brachten, lockte der sonnige, zweite Teil des Sommers umso mehr Gäste auf die Berge. «Die verlorenen Tage zu Saisonbeginn lassen sich zwar nicht mehr komplett aufholen. Hingegen haben wir mit dem neuen Themenweg ‹Alpenzauberweg› auf dem Rinderberg voll gepunktet, besonders auch bei Tagesgästen aus Thun oder Bern, die dank der direkten Zugverbindung von Bern nach Zweisimmen den Weg noch bequemer zu uns finden», so Matthias In-Albon, CEO Bergbahnen Destination Gstaad AG (BDG).
Auch der Glacier 3000 blickt auf eine gute Sommersaison zurück. «Der Alpine Coaster sowie der Peak Walk by Tissot sind die absoluten Leuchtturmangebote. Eine weitere Attraktion ist die wegen Revisionsarbeiten an der Hauptbahn diesen Herbst geöffnete Talstation Reusch. Sehr viele Einheimische und Zweitheimische nutzen diese, um Wanderungen via Martinsberg zu unternehmen», berichtet Bernhard Tschannen, Geschäftsführer Glacier 3000.
Events als veritable Zugpferde
Die Events – Swatch Beach Pro Gstaad, Gstaad Menuhin Festival & Academy, EFG Swiss Open Gstaad, Hublot Polo Gold Cup Gstaad sowie Country Night Gstaad – sein im Sommer zentrale Treiber für die Wertschöpfung in der Region gewesen, heisst es weiter. Vom hohen Besuchervolumen profitierten nicht nur Gastgewerbe, Hotellerie und Parahotellerie, sondern auch das Gewerbe. Das EFG Swiss Open Gstaad allein lockte 38'000 Tennisfans an und generierte über 3'500 Logiernächte in der Region.
Das Gstaad Menuhin Festival & Academy blickt ebenfalls auf ein erfolgreiches Festival mit 25'400 Besuchende an über 60 Konzerten in sieben Wochen zurück. «Ein besonderes Highlight war nicht zuletzt die neue Konzertreihe auf dem Gstaader Hausberg Eggli, die viel neues und jüngeres Publikum zu uns brachte», so Geschäftsführer Lukas Wittermann.
Mehr Familienprogramme
Die verstärkte Erschliessung der Ferienregion Gstaad für Familien greife sukzessive, schreibt Gstaad Tourismus. So verzeichnete «Saanis Familienprogramm» während vier Sommerwochen über 80 Teilnehmende. Mit der Gstaad Card ist dieses Ferienprogramm kostenfrei. Übernachtungsgäste aus allen Unterkunftskategorien haben daran teilgenommen. Die zweite Runde für das Familienprogramm erstreckt sich im Herbst neu über vier statt drei Wochen und läuft vom 30. September bis 25. Oktober.
Starker Herbst rollt an
Insgesamt seien die Vorzeichen für einen goldenen Herbst gut: Neu rollt die Postauto-Verbindung von Saanen nach Abländschen bis zu den Jaun Bergbahnen bis zum 27. Oktober. Ebenso geht die Postauto-Verbindung zum Lauenensee in die zweite Runde, diese endet am 26. Oktober. Von Mitte Oktober bis 27. Oktober ist auch die Eggli-Porschebahn wieder geöffnet. Der Glacier 3000 ist ganzjährig offen.
Zusammen mit dem Schweizer Unternehmen Peakhunter.com organisiert Gstaad Saanenland Tourismus dieses Jahr erstmals die Wander-Challenge «Alpbeizli-Tour 2024». Wer bis zum 20. Oktober sechs der neun Beizli besucht hat, erhält ein «Finisher-Säckli» mit Regionalprodukten aus der lokalen Stiftung Alpenruhe. Ende Oktober werden alle Finisher an einer Verlosung teilnehmen.
Die Herbstmassnahmen im Rahmen der Herbstkampagne von GST zielen insgesamt darauf ab, neue Gäste für die Ferienregion Gstaad zu gewinnen und die Region weiter als die Herbstdestination im Berner Oberland zu platzieren. Dazu gehören unter anderem gezielte Digital-Kampagnen und Online-Werbevideos in Zusammenarbeit mit Schweiz Tourismus. Ebenso sind Content Creators sowie Journalistinnen und Journalisten aus allen Märkten von Gstaad bis Zweisimmen unterwegs. (mm)
Bilanz
Gstaad: Erfolgreiche Sommersaison trotz Wetterkapriolen
Die Ferienregion Gstaad zieht nach Startschwierigkeiten eine positive Bilanz für den vergangenen Sommer und verzeichnet 150'000 Logiernächte. Der Herbstsaison blickt die Destination zuversichtlich entgegen.
Bild: Nicole Schafer / Schweiz Tourismus