(Keystone-SDA) Die Dolderbahn-Betriebs-AG, an der die Stadt Zürich zu 50 Prozent beteiligt ist, hatte im vergangenen Sommer mitgeteilt, dass sie ihre Fahrzeuge für 10,5 Millionen Franken durch zwei neue Stadler-Triebwagen ersetzen will.
Das Design soll dabei aufgefrischt daherkommen, von einem «exklusiven Charakter» war in der damaligen Mitteilung die Rede. Die klassische rote Farbgebung werde mit goldigen Elementen und Motiven aus der Umgebung des Dolder Grands kombiniert.
Diese Ankündigung sorgte im Quartier für Aufregung. Anwohnerinnen und Anwohner lancierten eine Petition gegen den Ersatz des Rollmaterials. Diese Kritik nahm die SVP in ihrem Postulat auf: «Die Quartierbewohner wollen keine vergoldete Dolderbahn, sondern die bisherigen Fahrzeuge erhalten, welche Kultstatus haben», heisst es im Vorstoss. Die Bahn sei für das Dolder-Quartier und für Hottingen, ja eigentlich für die gesamte Stadt Zürich identitätsstiftend.[RELATED]
Die Fahrzeuge hätten nach 50 Jahren das Ende ihrer Einsatzzeit erreicht, begründete der Stadtrat den Ersatz. Die SVP glaubt jedoch, dass sie nachhaltig instandgehalten werden könnten. «Die Bahn läuft tipptopp», sagte Jean-Marc Jung (SVP). «Ein solches Bähnli gehört mit 50 Jahren noch nicht zum alten Eisen, es kann gut 80 werden.»
Dass man diesem Bähnli nachtrauere, könne er nachvollziehen, hielt Stadtrat Michael Baumer (FDP) fest. «Aber wir müssen die Dolderbahn fit für die Zukunft machen.» Es handle sich um alte Fahrzeuge, deren Weiterbetrieb mit hohen Kosten verbunden wäre und die nicht mehr die Möglichkeiten eines modernen Fahrzeugs bieten würden. Dies sah auch die Mehrheit des Parlaments so und lehnte das Postulat mit 22 Ja- zu 95 Neinstimmen ab.
Vorgesehen ist, dass das bestellte neue Rollmaterial zwischen Dezember 2023 und Juni 2024 gestaffelt geliefert und in Betrieb genommen wird.