Daniel Keller (SVP), der den Vorstoss eingereicht hatte, sagte im Rat, es gebe keinen Hinweis darauf, dass die Maskenpflicht in den Läden die Infektionsrate senke. Die Menschen wollten Selbstverantwortung übernehmen.
Der Regierungsrat lehnte das Postulat in einer Kurzantwort ab. Falls eine Maskentragpflicht aus epidemiologischen Gründen eingeführt werden müsste, würde diese differenziert angeordnet, hielt er fest.
Der Postulant bemängelte die Antwort der Regierung, da diese nicht vorausschauend sei. Daher solle der Rat sich bereits jetzt klar für ein differenziertes Vorgehen im Detailhandel aussprechen.
Sämtliche Fraktionen lehnten den als dringlich überwiesenen Vorstoss ab. Adrian Nussbaum (CVP) sagte, die SVP schüre damit das Misstrauen gegenüber der Regierung, eine Überweisung käme einem Maulkorb gleich.
Coronafälle in Club und Kita
Gesundheitsdirektor Guido Graf (CVP) sagte, die Regierung habe ein differenziertes Vorgehen versprochen. Eine Verschärfung der Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus werde man laut Graf etwa von den Fallzahlen, von der Belegung der Spitalbetten und von den Entwicklungen in Nachbarkantonen abhängig machen. Das Virus mache nicht Halt vor Kantonsgrenzen.
Man wolle sich aber nicht von einer Partei oder einem Verband stoppen lassen. Er verwies darauf, dass alleine am vergangenen Wochenende im Kanton Luzern eine Kita schliessen musste und eine infizierte Person in einem Club festgestellt worden sei, wobei sich die Nachverfolgung der Gäste als schwierig herausgestellt habe. Es gab zudem neue Ansteckungen und zwei Tote im Zusammenhang mit Covid-19.
In Luzerner Geschäften gilt anders als in anderen Kantonen keine Maskentragpflicht. Diese kennen etwa die Kantone Zürich, Basel-Stadt, Freiburg, Jura, Genf, Waadt, Neuenburg, Solothurn und Wallis. (sda)