Der Eröffnungstag sei der Anfang vom Ende, sagte Ulrich Vischer, Verwaltungsratspräsident der MCH Group, vor den geladenen Gästen. Mit den vielen Einkaufzentren und dem Online-Shopping sei die Muba «aus der Zeit gefallen». Die Schweizer Mustermesse im Frühjahr 1917 als nationale Leistungsschau zu starten, habe Mut gebraucht. Mut war gemäss Vischer indes auch nötig, um den Zeichen der Zeit realistisch ins Auge zu blicken und nun einen Schlussstrich zu ziehen.
Die oft auch als «Mutter aller Messen» bezeichnete Muba habe ihre Schuldigkeit jedoch getan, sagte Vischer weiter – dies mit Blick auf die zahlreichen Messen, die aus der Frühjahresmesse entstanden sind, wie etwa die Swissbau oder die Uhren- und Schmuckmesse Baselworld. Die Muba wirke daher auch nachhaltig über ihr Ende hinaus.
Gastland und Gastregion
Bis zum 17. Februar soll der «Geist der Muba» jedoch nochmals aufleben, wie Messeleiter Daniel Nussbaumer vor den Medien sagte. Dabei gebe es auch viel Nostalgisches zu sehen: So wird etwa in einer Art Kino mit alten Fernsehbeiträgen die Geschichte der Frühjahresmesse nachgezeichnet. Die Dernière zu organisieren war gemäss Nussbauer für das Team etwas Spezielles. Es habe ein starkes Engagement gebraucht, damit die Muba überhaupt nochmals stattfinden könne. Unklar sei etwa gewesen, ob die Aussteller mitmachen.
605 Aussteller – 16 weniger als 2018 – sind es geworden, die an der letzten Muba ihre Produkte und Dienstleistungen feilbieten. Die Messe beschränkt sich derweil auf die historische Rundhofhalle und einen Teil des Messeplatzes. Ein Anliegen sei es den Organisatoren zudem gewesen, dem Publikum das zu bieten, was es von einer Muba seit vielen Jahren erwarte. Mit Japan ist daher wie in früheren Zeiten ein Gastland vertreten. Mit Appenzell präsentierte sich nicht nur ein Gastkanton, sondern eine ganze Gastregion.
Reif fürs Museum
Wie in historischen Zeiten, als die Messe gemäss eigenen Angaben über eine Million Besucherinnen und Besucher angelockt hatte, soll bei der letzten Ausgabe die ganze Familie an die Messe kommen können und dabei Spass haben. Ein Ziel für die Besucherzahlen nennt Nussbaumer indes keines. Der Eintritt ist in diesem Jahr frei. Ein offizieller Muba-Schlussakt ist für den 17. Februar um 16.30 Uhr vorgesehen. Dabei werden dem Historischen Museum Basel auch einige Objekte aus dem Fundus der Schweizer Mustermesse übergeben, etwa historische Muba-Tragtaschen.
Die wegen fundamentalen Veränderungen in der Messe- und Eventbranche in Schwierigkeiten geratene MCH Group hat im vergangenen Jahr entschieden, die Muba sowie die Publikumsmessen Züspa in Zürich und Comptoir in Lausanne einzustellen. Die Muba litt seit Jahren unter einem Publikumsschwund. 2018 waren noch rund 124'000 Besucherinnen und Besucher gezählt worden. (sda)