Durchatmen und aufleben. Das sind nur zwei der Wünsche, die der Kanton Obwalden der Bevölkerung im kommenden Sommer erfüllen will. Auch das Verlangen loszulassen, die Sehnsucht nach neuer Energie oder dem sprichwörtlichen Ankommen sollen in Obwalden gestillt werden. Die Schweizer sollen während ihren Ferien im Zentralschweizer Kanton einen neuen Lieblingsort definieren, eine geheime Stelle entdecken können, die das eigene Umfeld noch nicht kennt. Oder der Gast soll sich einfach in der Weitsicht verlieren können, die ihm während des Corona-Lockdowns so sehr gefehlt habe, schreibt Obwalden Tourismus in einer Mitteilung.
In der am Montag lancierten Tourismuskampagne ziehen deshalb prominent in Szene gesetzte gelbe Wanderwegweiser den Blick auf sich und weisen den Pfad zur Erfüllung weiterer Bedürfnisse und guter Vorsätze, die sich in Corona-Zeiten für viele Menschen als elementar herausgestellt haben. Ein Wegweiser-Arm zeigt als Ziel sogar «Mittelpunkt» an und lässt offen, ob damit die gesellschaftliche Position der Betrachterin oder des Betrachters gemeint ist oder die Obwaldner Älggialp — der geografische Mittelpunkt der Schweiz.
Allerdings irritiert die Unschärfe der Wegweiser die Sehgewohnheiten und der betrachtende Blick sucht automatisch die Natur dahinter. Einzig: Deren Hauptattraktionen und geografische Besonderheiten bleiben im Rahmen der Kampagne verborgen. Ganz einfach, weil Obwalden in seiner ganzen Schönheit nur erleben kann, wer vor Ort ist.[IMG 2]
Dazu Daniel Scardino, Geschäftsführer von Obwalden Tourismus: «Momentan herrscht eine aussergewöhnliche Konkurrenzsituation – praktisch alle Schweizer Destinationen buhlen vorab um Schweizer Gäste. Um uns von unseren Mitbewerbern abzuheben, wagen wir den Weg mit der verdeckten Natur und den unscharf dargestellten Wegweisern. Während Landschaften und Texte anderswo gern im Vorbeigehen erfassbar sind, fordern wir die Auseinandersetzung mit unseren Motiven und wollen Obwalden so nachhaltig als Geheimtipp für Schweizer Gäste etablieren.»
Der aktuellen Kampagne begegnet man im Mittelland und in der Nordwestschweiz während zwei Wochen auf Plakaten; in der übrigen Schweiz online. Zur Inspiration und Planung ist die ganze Fülle an Obwaldner Geheimtipps unter derGeheimtipp.ch beschrieben. Vor diesem Hintergrund ist der kürzlich von Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga lancierte Hashtag #Schweizer-Geheimtipp ein Glücksfall, denn geplant war die Obwaldner Kampagne bereits vor dessen Bekanntgabe. (htr)