Vergangenes Jahr gab das Bundesamt für Kultur bekannt, den Beitrag an das Alpine Museum um drei Viertel zu kürzen; ein Schock für die Verantwortlichen des Hauses.
Museumsdirektor Beat Hächler sah die Existenz der Institution in Gefahr. Mit einer Rettungsaktion wurden Öffentlichkeit und Entscheidungsträger mobilisiert. Über 16'000 Personen aus allen Landesteilen unterzeichneten eine Petition zugunsten des Alpinen Museums. Auch aus dem europäischen Alpenraum kam Unterstützung.
Vergangene Woche stimmte der Nationalrat einer Erhöhung des Bundesbeitrags für Museen und Sammlungen um 530'000 Franken zu Gunsten des Alpinen Museums zu. Damit war ein wichtiger Vorentscheid gefallen. Entsprechend erleichtert zeigte sich Hächler am vergangenen Donnerstag.
Am Montag zog nun der Ständerat nach und stellte die 530'000 Franken im Budget 2019 und in den Finanzplänen 2020 bis 2022 ein. Möglich wurde die Erhöhung von 250'000 Franken auf neu 780'000 Franken durch einen Kategoriewechsel innerhalb der Kulturförderung.
Das Alpine Museum wird vom Bund neu als nationales Kompetenzzentrum für das alpine Kulturerbe unterstützt. Damit ist der Weiterbetrieb der Institution ab 2019 gesichert, verbunden mit einer Ausweitung des Tätigkeitsbereichs als Netzwerk, wie die Institution am Montag in einer Medienmitteilung schreibt. Weiterentwickeln will Hächler unter anderem gegenwartsnahe Themen unter Einbezug lokaler oder regionaler Akteure.
Als Beispiel nannte der Museumsdirektor etwa die laufende Ausstellung zum Thema Lawinen. Dazu habe man mit Leuten aus Airolo (TI) zusammengearbeitet. Die Ausstellung wird dort auch zu sehen sein. Ziel ist es, die Institution in der ganzen Schweiz sichtbarer zu machen.
Der Kategorienwechsel sei Ausdruck des Wandels, den das Haus seit der Neukonzeption im Jahr 2012 vollziehe: Weg von einem statischen Museum, hin zu einer dynamischen Themenplattform, die ihre Projekte in Kooperationen erarbeite und ihr Vermittlungsknowhow an Dritte weitergebe, schreibt das Museum in seiner Mitteilung.
Das Alpine Museum der Schweiz existiert seit 1905. Seit 1934 ist es eine Stiftung, die von Bund, Kanton Bern, Stadt Bern und Schweizer Alpen-Club gegründet wurde. Die Stifter tragen bis heute die Basisfinanzierung. (sda)