Am 6. April fand die ordentliche Generalversammlung der Bergbahnen Adelboden AG in der Turnhalle Adelboden statt. Das «lange» Geschäftsjahr 2022/2023 dauerte vom 1. Juni 2022 bis 30. September 2023. Aufgrund der Gründung der Bergbahnen Adelboden-Lenk AG (BAL AG) wurde das Geschäftsjahr angeglichen. Das Langjahr lasst sich daher nur begrenzt mit der letzten regulären Periode vergleichen, so das Unternehmen.
Zwei gute Sommersaison, ein durchzogener Winter
Die vorliegende Rechnung beinhaltet zwei gute Sommersaisons und ein herausfordernder Winter. «Mit überdurchschnittlich knapp 80ʼ000 Gästen pro Sommer, welche unser Angebot nutzten, generierten wir einen Verkehrsertrag Sommer von total 2ʼ470ʼ000 Franken, was wiederum einem neuen Rekord entspricht», erklärt Markus Hostettler, Direktor der Bergbahnen Adelboden AG.
Der Winter 2023 hatte aber gezeigt, dass Adelboden-Lenk von den Folgen des Klimawandels betroffen sei: Altjahrs- und Neujahrswochen, die ins Wasser fielen, hohe Temperaturen und wenig Schnee hätten die Saison zu einer Herausforderung gemacht. Auch ein rekordverdächtiger Februar 2023 konnte diese nicht wettmachen. Das Unternehmen weist 2022/23 einen Verkehrsertrag Winter von 10,66 Millionen Franken aus. Dieser ist verglichen mit 2021/22 um 1ʼ376ʼ196 Franken tiefer. Insgesamt weist die Bergbahnen Adelboden AG ein Betriebsergebnis von 3,7 Millionen Franken aus.
Betriebsnotwendige Abschreibungen
Gegenüber einem regulären Geschäftsjahr belaufen sich die betriebsnotwendigen Abschreibungen auf das 1,5-fache eines regulären Jahres. Effektiv wurden jedoch nur 4,42 Millionen Franken abgeschrieben. Dank der Auflösung von stillen Reserven weist die Bergbahnen Adelboden AG für das Geschäftsjahr «nur» einen Verlust von 940'197 Franken aus.
Der Verwaltungsrat ist trotz des schlechten Resultats, laut eigenen Angaben vor allem hervorgerufen durch die voraussehbaren Auswirkungen eines Langjahres, nicht beunruhigt. Markus Hostettler: «Das vorliegende Resultat verdeutlicht einmal mehr die nach wie vor grosse Bedeutung des Wintergeschäftes für unsere Unternehmung. Wir hoffen, dass wir im kommenden Winter-Kurzjahr dieses Ergebnis ausgleichen, wieder stille Reserven anlegen können und im Sommer erneut stark wachsen».
Investitionen in Sommer und Herbst
2022/23 fanden vielen Premieren statt: Am 9. Juli 2022 konnte der Höchst-Trail eröffnet werden, im April 2023 kommunizierte die Geschäftsleitung das Vorhaben, gemeinsam mit der Bergbahnen Adelboden AG eine Betriebsgesellschaft – die Bergbahnen Adelboden-Lenk AG – zu gründen. Der operative Betriebsstart der neuen Firma erfolgte am 1. Oktober 2023. Am 8. Juli 2023 wurde die Neueröffnung des umgebauten Restaurants Sillerenbühl gefeiert. Anfang August 2023 folgte mit dem Birds Nest bei der Bergstation Höchst ein neues Fotohighlight und Ende desselben Monats das 1. Vogellisi-Sommerfest auf dem Sillerenbühl.
Personelle Veränderungen
An der diesjährigen Generalversammlung standen auch wieder Wahlen auf den Traktanden: Verwaltungsrat Jakob Schwarz verzichtete nach 23-jähriger Tätigkeit zu Gunsten von Markus Gempeler auf eine Wiederwahl. So nimmt Gempeler – bisheriger Vertreter der Gemeinde – weiterhin im Gremium Einsitz.
Neugewählt wurde Willy Schranz, der das Amt des Gemeinderatspräsidenten von Gempeler per 2024 übernahm und neu die Gemeinde Adelboden im strategischen Organ vertritt. Der Verwaltungsratspräsident und die Verwaltungsratsmitglieder wurden alle für die nächsten drei Jahre gewählt. Für ein weiteres Jahr wurde die Revisionsstelle der Bergbahnen Adelboden AG bestätigt. (mm)
Jahresbilanz
Rote Zahlen für Adelboden Bergbahnen
Die Adelboden Bergbahnen AG weist im Geschäftsjahr 2022/23 ein Ergebnis von minus 940'000 Franken aus. Das Unternehmen führt das Ergebnis auf das Langjahr zurück.
Bild: Bergbahnen Adelboden-Lenk AG