Wie aus den an der ITB Berlin präsentierten Ergebnissen des World Travel Monitors von IPK International hervorgeht, war Europa im vergangenen Jahr die am stärksten wachsende Quellmarktregion für Auslandsreisen mit einem Plus von insgesamt 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr, gefolgt von Nord- und Lateinamerika mit jeweils 6 Prozent und Asien mit 5 Prozent. Auch als Destination konnte Europa 2017 mit 8 Prozent mehr Besuchern am stärksten vom internationalen Wachstum profitieren.

Auf Länderebene bleibt Spanien das weltweit beliebteste Reiseziel, gefolgt von den USA und Deutschland. Frankreich und Italien folgen auf den Rängen vier und fünf. Bei den Urlaubsarten waren im letzten Jahr die Städtereisen mit einem Plus von 18 Prozent der wichtigste Wachstumstreiber.

Strand- und Badeurlaube, die den grössten Marktanteil im Urlaubssegment ausmachen, wuchsen um 9 Prozent. Im Gegensatz dazu sind Rundreisen weltweit um 1 Prozent zurückgegangen.

Einer von zehn Auslandsreisenden von «Overtourism» betroffen
«Overtourism» hat in der letzten Zeit weltweit Schlagzeilen gemacht, da die Besucher in einer Reihe von Destinationen Rekordzahlen erreichten. Dies führte teilweise zu Protesten von Anwohnern, aber auch Institutionen vor Ort haben begonnen diverse Massnahmen zu ergreifen.

Da dieses Thema nicht nur die Destinationen, deren lokale Infrastruktur und Einwohner betrifft, sondern auch die Reisenden selbst, führten die Marktforscher und Berater von IPK International im Rahmen ihrer Studie eine Sonderbefragung unter Auslandsreisenden durch. Die Ergebnisse zeigen, dass 24 Prozent aller Auslandsreisenden das Gefühl hatten, dass die besuchte Destination von Touristen überfüllt war. Allerdings gaben nur 9 Prozent an, dass dieses sogenannte «Overcrowding» auch tatsächlich die Qualität ihres Aufenthaltes beeinträchtigte.

Als die am stärksten von Overtourism betroffenen Städte wurden Mexiko-Stadt (23 Prozent), Shanghai (22 Prozent) und Venedig (20 Prozent) genannt, gefolgt von Peking (19 Prozent), Hongkong (18 Prozent), Istanbul, Amsterdam und Florenz (jeweils 17 Prozent) sowie Barcelona (16 Prozent).

Terrorangst beeinflusst nach wie vor das Reiseverhalten
Bereits zum fünften Mal führte IPK International im Februar 2018 eine Sonderbefragung zum Einfluss der Terrorgefahr auf das internationale Reiseverhalten in wichtigen Quellmärkten weltweit durch.

Die Studie ergab, dass für 37 Prozent der internationalen Reisenden die jüngsten Unruhen und Terrorwarnungen einen Einfluss auf ihre Reisepläne für 2018 haben werden, verglichen mit 41 Prozent im Oktober 2017.

Auf die Frage welche Art von Einfluss die momentane Lage auf das Reiseverhalten haben könnte gaben 24 Prozent an, dass sie zwar weiterhin ins Ausland reisen, jedoch nur zu Zielen, welche sie als «sicher» wahrnehmen. Für einige Reiseziele hat sich das Sicherheits-Image verbessert und sie werden im Vergleich zum Oktober 2017 als etwas «sicherer» eingestuft. Dies gilt zum Beispiel für einige der wichtigsten Destinationen wie Spanien, USA, Deutschland und Grossbritannien.

Ausblick auf das Reisejahr 2018
Obwohl unterschiedliche Reiserisiken bestehen erwartet das auf Marktforschung, Marketing und Masterplanung im Tourismus spezialisiere Beratungsunternehmen IPK International für das Jahr 2018 einen weiteren Anstieg der weltweiten Auslandsreisen um 5 Prozent.

Laut der Reiseprognose des Unternehmens für 2018 wird für Lateinamerika mit 7 Prozent das stärkste Wachstum erwartet, dicht gefolgt von Asien (+6 Prozent). Für Auslandsreisen der Europäer und der Nordamerikaner wird mit einem Zuwachs von jeweils 4 Prozent gerechnet. (htr)


Über IPK International
IPK International ist auf Marktforschung, Marketing und Masterplanung im Tourismus spezialisiert und gilt weltweit als eines der führenden Beratungsunternehmen im Tourismus. Neben massgeschneiderten Studien führt das Unternehmen seit 1988 jedes Jahr den World Travel Monitor durch, die – nach eigenen Angaben – weltweit umfassendste Studie zur Untersuchung des Reiseverhaltens in den europäischen, arabischen, asiatischen sowie nord- und südamerikanischen Märkten. Die Erhebungen werden in mehr als 60 Ländern durchgeführt und deckt somit über 90 Prozent der internationalen Reisenachfrage ab.Im Rahmen des World Travel Monitor sind auch Sonderstudien verfügbar, wie beispielsweise der «European Youth Travel Report», der «European Long Haul Travel to Asia/Pacific» oder «The Impact of the Current Terror Threats on International Travel Behavior».