«Wir sagen niemandem, wann, wo oder wie lange er oder sie zu arbeiten hat», sagte Salom gegenüber dem «Sonntagsblick». Das sei es, was die Fahrer schätzten und deshalb wollten sie auch nicht angestellt sein. Uber sehe die Fahrer als seine Kunden und wolle, dass sie geschützt seien, erklärte Salom.
Der Streit um den rechtlichen Status der Uber-Fahrer schwelt seit Jahren. Geht es nach dem kalifornischen Unternehmen, sind seine Fahrer nicht bei Uber angestellt, sondern Selbständigerwerbende. Nach dieser Logik ist Uber in der Schweiz kein Arbeitgeber und muss auch keine Sozialversicherungsleistungen zahlen.
Die Unfallversicherung Suva hatte im vergangenen Jahr entschieden, dass der Fahrdienst Arbeitgeber sei. Vor Gericht sind mehrere Verfahren hängig. Daraufhin wechselte Uber in der Schweiz seine Strategie und setzte auf Schweizer «Partnerfirmen».
Aktivitäten ausbauen
Mit dem Geschäft in der Schweiz zeigte sich der Unternehmer zufrieden. Der Fahrdienstleister habe über das Land verteilt rund 300'000 Kunden, die regelmässig Uber nutzten. Insgesamt gebe es etwa 2600 Fahrer, welche die App verwendeten, rund zur Hälfte in der deutschsprachigen wie in der französischsprachigen Schweiz.
Die verschiedenen geltenden Taxigesetze in der Schweiz machten das Geschäft für Uber allerdings kompliziert. Man sei mit mehreren Schichten von Regulierungen konfrontiert. «Deshalb sind wir auch nicht in mehr Städten präsent», sagte Salom.
Trotzdem will Uber laut Salom seine Aktivitäten in der Schweiz ausbauen. Nach den Städten Basel, Zürich, Lausanne und Genf sei die Stadt Bern ein naheliegender Schritt.
«Fehler gemacht»
Angesprochen auf die Proteste, die auf die Einführung von Uber etwa in Zürich und Basel folgten, räumt Salom ein: «Ja, wir haben Fehler gemacht. Wir wollten zu schnell wachsen, waren zu aggressiv.» Heute setze man auf nachhaltiges Wachstum.
So habe Uber den Peer-to-Peer-Dienst Uber-Pop in der ganzen Schweiz eingestellt. «Damit wollen wir den Behörden zeigen, dass wir bereit sind, uns zu verändern», sagte Salom.
sda/npa