Die bestehenden Unterschiede bildeten die Voraussetzung für die «Exzellenz des schweizerischen Bildungssystems», hält das Beratungsorgan des Bundesrates in einem Bericht fest. Dieser wurde am Montag in Bern vorgestellt.
Der Bericht enthält mehrere Empfehlungen, wie die geforderte Differenzierung erreicht werden kann. So seien die Profile der Bildungseinrichtungen heute zu wenig klar, was zu Reibungsverlusten führe. Es brauche deshalb eine Schärfung der Profile.
In den Augen des Rates müssten auch innerhalb der einzelnen Hochschultypen weitere Differenzierungen geschaffen werden – Bereiche, die heute als Teilschulen geführt werden, sollen zu eigenständigen Hochschultypen entwickelt werden. Der Rat denkt dabei namentlich an den Status der Künste innerhalb der Fachhochschulen.
Weiter gilt es nach Meinung des Gremiums, die Durchlässigkeit des Systems zu fördern. Dies nicht nur zwischen den Hochschulen, sondern auch zwischen den Hochschulen und der höheren Berufsbildung. Es müssten klare Regelungen für den Übertritt von Absolventinnen und Absolventen der höheren Berufsbildung zu den Hochschulen festgelegt werden.
Kein «Professional Master»
Die Hochschulen bilden zusammen mit der höheren Berufsbildung die Tertiärstufe des Schweizer Bildungssystems. Im Jahr 2013 erreichten rund 53'000 Personen einen Abschluss auf Hochschulstufe, also an universitären Hochschulen, Fachhochschulen oder pädagogischen Hochschulen. Rund 26'500 Personen erhielten ein Diplom der höheren Berufsbildung.
Mit einem Vorstoss forderte der Berner SP-Nationalrat Matthias Aebischer kürzlich die Einführung neuer Titel wie etwa «Berufs-Bachelor» oder «Professional Master» für Absolventen der höheren Berufsbildung. Der Nationalrat stimmte zu, der Ständerat sprach sich dagegen aus.
Auch der Wissenschafts- und Innovationsrat wehrt sich gegen eine Angleichung der Bezeichnungen für die Diplome. Dies wäre aus seiner Sicht eine «Gefahr für die Leistungsfähigkeit des tertiären Bildungssystems», wie er im Bericht festhält. (sda/npa)