Das von der Corona-Pandemie geprägte Jahr 2020 zeigt, wie wichtig gut ausgebildete Fachkräfte sind, um gerade in der Krise mit Qualität punkten zu können beim Gast. Seit 10 Jahren können Berufsleute in der Branche von den äusserst grosszügigen finanziellen Unterstützungen profitieren und den Bildungsweg für ihre gesamte Berufslaufbahn, von Basis- und Nachholbildungen bis und mit dem Nachdiplomstudium HF Hotelmanagement, weitgehend kostenlos absolvieren.
Aktuell werden über 30 Angebote subventioniert und das Programm wird laufend erweitert. Die Vergünstigungen für Mitarbeitende, welche in Betrieben tätig sind, die dem L-GAV zwingend unterstellt sind, betragen je nach Lehrgang einige Hundert bis über 15'000 Franken. Ein kleiner Anteil muss bei fast allen Bildungsangeboten selbst bezahlt werden, getreu dem Motto «was nichts kostet, ist nichts wert».
Seit Beginn der Unterstützung im Jahr 2010 haben bereits rund 7000 Mitarbeitende ihre Chance genutzt und so vom L-GAV für ihr berufliches Weiterkommen profitiert. Letztes Jahr wurde erstmals die Marke von 1000 jährlichen Anträgen für die Subventionen überschritten. 2019 wurde zudem die Informations-Kampagne «Weiterbildung inklusive» lanciert. Diese fokussiert auf die äusserst grosszügige und umfangreiche finanzielle Unterstützung dank des L-GAV und auf den überaus einfachen Zugang zu den Subventionen.
Wegweisende Leistung der Sozialpartner
«Dieses Jubiläum ist in erster Linie die Leistung der Sozialpartner, welche sich darauf geeinigt haben, Qualität und Qualifikationen in der Branche mit finanzieller Unterstützung zu fördern. Und dies in einem Ausmass, wie es vermutlich einzigartig ist für eine Branche», freut sich Peter Hohl, Präsident der Paritätischen Kommission für den L-GAV im Gastgewerbe.
Stefan Unternährer, Leiter Sozialpolitik und Rechtsdienst der Hotel & Gastro Union bekräftigt: «Damals wie heute streben wir mit diesem Projekt danach, die Produktivität der Betriebe und die Qualifikationen unserer Mitarbeitenden zu steigern.» Wichtig war den Sozialpartnern von Beginn an, den Betrieben den Ausfall der Mitarbeitenden mittels Lohnersatz zu vergüten und für die Mitarbeitenden die Weiterbildungserfolge mittels entsprechender Lohnstufen bei den Mindestlöhnen zu verknüpfen.
Gerade in der aktuellen Situation erhoffen sich die Sozialpartner, dass die Branche verstärkt auf das Thema Weiterbildung setzt. «Die Schweiz rückt als Feriendestination wieder stärker in den Fokus und sollte die Karte Qualität besonders ausspielen. Und wo in Betrieben derzeit coronabedingt zeitliche Kapazitäten vorhanden sind, könnten diese für Weiterbildungen genutzt werden», rät Bettina Baltensperger, Leiterin Arbeitsmarkt und Sozialpartnerschaft HotellerieSuisse.
Effizientes Bewilligungsverfahren
Ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der finanziell unterstützten Bildung war die Einrichtung der vollautomatischen Schnittstelle zwischen Hotel & Gastro formation Schweiz und der Kontrollstelle für den L-GAV im Gastgewerbe. Ziel war es, die Prozesse zu optimieren und so viel wie möglich auf dem digitalen Weg zu verarbeiten.
Heute werden sowohl die Anträge wie auch die ganzen Präsenzmeldungen elektronisch übermittelt. Dies führte zu massiv vereinfachten und schnelleren Prozessen zwischen den beiden Parteien. Die Förderungsgelder können schnell und unkompliziert mit den üblichen Anmeldungsformularen für die Aus- und Weiterbildungsangebote beantragt werden. (htr)
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