Das zeigt eine Erhebung des Arbeitsvermittlers Adecco und der Universität Zürich. Unternehmen schrieben im zweiten Jahresviertel 27 Prozent weniger Stellen aus als im ersten Quartal 2020, heisst es in der am Dienstag veröffentlichten Auswertung.
Der Einbruch im Vergleich zum Vorquartal sei abrupt und im Ausmass stärker als in vergangenen Krisen wie beispielsweise der Bankenkrise gewesen.
Gastgewerbe besonders stark betroffen
In allen Berufsgruppen gab es laut der Studie einen Einbruch im Stellenangebot – auch in Berufen, die sich fürs Homeoffice besonders gut zu eignen scheinen oder in Berufen, die keinen direkten Kontakt zu anderen Menschen bedingen.
Noch am wenigsten rückläufig waren die Stelleninserate für Berufe in der Technik und den Naturwissenschaften (-17%) sowie im Bau und Ausbau (-18%). Am stärksten betroffen waren dagegen Berufe des Gastgewerbes und der persönlichen Dienstleistungen (-39%).
Überraschend sei vor allem der Rückgang von 35 Prozent bei Büro- und Verwaltungsberufen. Denn in diesen liessen sich Massnahmen wie Homeoffice oder Distanzierungsregelungen in vielen Fällen einfacher einführen als beispielsweise im Gastgewerbe, heisst es. Allerdings würden Berufe in Büros und der Verwaltung bereits seit längerem eine unterdurchschnittliche Entwicklung aufzeichnen.
Alle Grossregionen betroffen
Sämtliche Grossregionen waren vom Rückgang der Stelleninserate betroffen, wobei die lateinische Schweiz eine leicht stärkere Abnahme verzeichnete als die Deutschschweiz. Mit einem Minus von je 29 Prozent drosseln die Unternehmen der Genferseeregion sowie des Espace Mittelland ihre Ausschreibungspraxis am stärksten.
In der Nordwestschweiz gingen die Stellenausschreibungen um 28 Prozent zurück. Etwas weniger rückläufig waren die Stellenausschreibungen im Grossraum Zürich (-25%), in der Zentralschweiz (-25%) und in der Ostschweiz (-24%).
Die Zahlen zeigen, wie einschneidend die Covid-19-Effekte für eine grosse Zahl der Berufe waren. «Wir gehen davon aus, dass durch die aktuelle Situation Transformationsprozesse beschleunigt werden, sodass Produktions- und Arbeitsprozesse weiter automatisiert und digitalisiert werden», heisst es in der Mitteilung weiter. (awp sda)