Accor hat sich verpflichtet, Teil der UN Global Tourism Plastics Initiative zu werden und bis zum Jahr 2022 alle Einwegplastikartikel für Gäste in den Hotels abzuschaffen. Diese Verpflichtung von Accor, Umwelteinflüsse zu reduzieren und den Kampf gegen die weltweite Plastikverschmutzung der Weltmeere und anderer natürlicher Umgebungen zu verstärken, sei ein bedeutender Schritt für das globale Gastgewerbe, und für die Hospitality-Gruppe selbst, schreibt Accor in einer Mitteilung.
«Wir sind uns des bedeutsamen Einflusses bewusst, den wir als Unternehmen auf die Umwelt haben sowie unserer Verantwortung, einen konkreten Nutzen für unsere Mitarbeiter, Gäste, Zulieferer, Partner und Communities zu schaffen», erklärte Sébastien Bazin, Chairman & CEO Accor. «Wir werden von diesem Bewusstsein geleitet und von der sozialen Verantwortung, von der jeder Mensch, der ein guter Bürger sein möchte, angetrieben wird. Es geht darum, soziale Verantwortung zu übernehmen, konsequent und bewusst zu handeln.»
Die Global Tourism Plastics Initiative, die vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen und der Weltorganisation für Tourismus in Zusammenarbeit mit der Ellen MacArthur Foundation geleitet wird, setzt ein Zeichen im Kampf gegen Plastikmüll und Umweltverschmutzung. Regierungen und Unternehmen wie Accor verpflichten sich zu einer Reihe an ambitionierten Zielen. Die Hospitality-Gruppe arbeitet daran, Plastikprodukte, die nicht benötigt werden, abzuschaffen und innovativ zu handeln. Alle benötigten Plastikartikel, sollen so gestaltet sein, dass sie sicher wiederverwendet, recycelt oder kompostiert werden können, damit alles, was benutzt wird, im Wirtschaftskreislauf bleibt und nicht die Umwelt belastet.
Im September 2019 machte Accor Niederlande bereits den ersten Schritt mit der Unterzeichnung der 'International Tourism Plastic Pledge', die von der MVO Netherlands geleitet wird. Daher sei es ein logischer, nächster Schritt gewesen, die notwendigen Massnahmen einzuleiten, um so schnell wie möglich auch Teil der Global Tourism Plastics Initiative zu werden, für die eine detaillierte Verpflichtungserklärung vorgelegt werden muss.
Artikel werden durch umweltfreundlichere Alternativen ersetzt
Accor empfängt jedes Jahr 120 Millionen Gäste und bereitet pro Jahr mehr als 200 Millionen Mahlzeiten zu. Zusätzlich zur bisherigen Verpflichtung, alle Strohhalme, Rührstäbe und Wattestäbchen aus Plastik abzuschaffen, beinhaltet das neue Versprechen folgende Punkte:
• Abschaffung von Plastikpflegeartikeln und -tassen bis Ende 2020.
• Abschaffung von allen weiteren Einwegplastikartikeln in Hotelzimmern, Meetingbereichen, Restaurants und allen Freizeiteinrichtungen (Spas, Fitnesscenter usw.) bis Ende 2022.
Einwegplastikartikel werden definiert als Wegwerfartikel, die nur einmal verwendet und dann entsorgt werden. Beispiele dafür sind: Plastikstrohhalme, Wattestäbchen, Rührstäbe, Plastiktassen, Plastiktüten für Wäsche oder zusätzliche Kissen, Plastiktrinkflaschen, jegliche Plastikverpackungen (für Speisen, Willkommensartikel usw.), Plastikgeschirr- und besteck zum Mitnehmen, Plastikgeschenke und Willkommensartikel (Pflegeprodukte, Hausschuhe, Stifte usw.) sowie Plastikschlüsselkarten. Für jeden Artikel werden unter Berücksichtigung der Ökobilanz entsprechende Alternativen vorgeschlagen, um sicherzustellen, dass die gewählten Ersatzprodukte umweltfreundlicher sind.
Neue Marke Greet ist auf Nachhaltigkeit ausgerichtet
Angesichts der Tatsache, dass jährlich insgesamt 200 Millionen Einwegplastikartikel in allen Bereichen genutzt wurden, haben die Hotels ihre Umweltauswirkungen bereits stark reduziert. Viele von ihnen haben effektive Lösungen eingeführt, indem sie sich für nachhaltige Alternativen entschieden haben. Zum Beispiel:
• 94% der Accor Hotels haben die Nutzung von Strohhalmen, Wattestäbchen und Rührstäben eingestellt. Die verbleibenden 6% (hauptsächlich in China) werden es bis Ende März 2020 tun.
• 89% der ibis Hotels nutzen Spender für Pflegeprodukte. Das heisst, dass 2.087 Accor Hotels, die zur ibis Familie gehören, bereits keine Einwegplastikprodukte mehr in diesem Bereich verwenden. Auch Hotels der ibis-Familie in Lateinamerika werden diesem Vorbild noch 2020 folgen.
• Ein weiteres Beispiel für die Bemühungen der Accor-Marken ist die Verwendung neuer Bau- und Renovierungsstandards bei Fairmont. Die Hotels der Marke nutzen Wasserhahnfilter in Gästezimmern, um Mineralwasser in Flaschen komplett abzuschaffen.
• Um noch einen Schritt weiterzugehen, wurde die neue Accor-Marke 'Greet' so gestaltet, dass sie auf die Bedürfnisse der Kunden reagiert und 'plastikfrei' von Anfang an in der DNA der Marke liegt. Beim Frühstück gibt es keinerlei Einwegplastikverpackungen mehr und für Butter und Marmelade wird wiederverwendbares Geschirr genutzt. Darüber hinaus gibt es auch in den Gästezimmern und anderen Teilen des Hotels kein Einwegplastik. Accor plant, dieses Jahr zehn weitere Greet-Hotels in Europa zu eröffnen.
Zusätzlich dazu haben einige Accor Hotels, die zu den weltweit führenden Marken des Unternehmens gehören, (einschliesslich Novotel Yangon Max, Myanmar, Sofitel Bogota, viele Hotels in Bali und Lombok, Indonesien sowie das ibis Styles São Paulo Anhem) bereits individuelle Massnahmen ergriffen, um plastikfrei zu werden und machen bedeutende Fortschritte auf ihrem Weg zu 100% ohne Einwegplastik.
3R-Logik soll vermehrt angewendet werden
Eines der Hauptziele von Accor, neben der Erarbeitung von Plastikalternativen und der Reduzierung von Umwelteinflüssen, ist es, weltweit die allgemeine Denkweise positiv zu verändern, indem die 3R-Logik angewandt wird: Reduce (Reduzieren), Re-use (Wiederverwenden) und Recycle (Recyceln). Die Hotel-Gruppe möchte mit gutem Beispiel vorangehen, während die Hotels ihre lokalen Initiativen fördern und so die Lösungen für ihre Gäste verbessern werden.
«Plastikmüll ist eins der grössten Umweltprobleme unserer Zeit und der Tourismus muss entscheidend dazu beitragen, hierfür Lösungen zu finden», sagte Ligia Noronha, UN Environment Programme Economy Division Director. «Durch die Global Tourism Plastics Initiative werden Tourismusunternehmen und -ziele dabei unterstützt, Plastikmüll abzuschaffen, innovativ zu handeln und Wege zu finden, Plastikprodukte in einen Kreislauf in unserer Wirtschaft zu bringen sowie die weltweite Umweltverschmutzung durch Plastik zu reduzieren.» (htr)