«Hotellerie Suisse scheitert mit Frauenquote, Delegierte lehnen eine gerechtere Vertretung der Geschlechter knapp ab». So titelte die «SonntagZeitung» auf der ersten Seite des Wirtschaftsteils. Hier haben wir eine grosse Chance verpasst. Wir wären der erste Arbeitgeberverband gewesen, der eine Geschlechterquote in seinen Statuten verankert hätte.
Auch nach einer guten Woche ist bei mir der Ärger noch nicht verflogen. Ich verstehe immer noch nicht, weshalb einige meiner Kollegen (ja, es waren vor allem männliche Delegierte) hier nicht über ihren Schatten springen konnten und dem berechtigten Wunsch von aktuell bereits rund 80 Frauen in Führungspositionen für mehr Mitgestaltungsrecht entsprechen wollten. Wir hätten stolz sein können, stolz auf unsere Innovationskraft, auf unseren Pioniergeist, auf gleichberechtigte Entlöhnung und stolz auf viele Frauen in Verbandsleitungsfunktionen. Einfach stolz auf die Schweizer Hotellerie. Das wurde leider verpasst.
Ich hoffe aber sehr, dass sich der Geist von Lausanne, der sich auch in der engagierten Debatte an der Delegiertenversammlung gezeigt hat, weiter ausbreitet. Der erste Schritt ist trotz der Ablehnung gemacht. Und liebe Booster-Frauen, bleibt dran, bleibt mutig, fordert euren Platz ein. Mit euch an der Spitze sind wir erfolgreicher. Meine Unterstützung habt ihr.
P. S.: Was wäre, wenn alle Frauen der Hotelbranche gleichzeitig anstatt zur Arbeit auf die Strasse gehen würden?
Franz-Xaver Leonhardt, CEO Krafft Gruppe