Im jahrelangen Rechtsstreit um die von den Stimmbürgern von St. Moritz verabschiedete, projektbezogene Nutzungsplanung Serletta Süd hat das Bundesgericht ein Urteil gefällt. In diesem hat es die Beschwerden der beiden Luxushotels Kulm und Badrutt's Palace sowie weiteren Mitbeteiligten abgewiesen. Das Urteil stütze den Volksentscheid von 2015, stelle der Planung und Prüfung des Projektes durch die Gemeinde gute Noten aus und ebne den Weg zur touristischen Nutzung des zentral gelegenen Areals, schreibt die Gemeinde St. Moritz in einem Communiqué. Sie können nun das bereits eingereichte Baugesuch für den Klinikbau weiterbehandeln.
Gegen das Baugesuch gebe es zwar noch zahlreiche Einsprachen, so die Chris Silber St. Moritz AG. Die Projekteigentümerin zeigt sich laut Mitteilung aber optimistisch, dass auch diese ausgeräumt werden können. «Nach dem Urteil des Bundesgerichts gibt es nun keine sachlichen Argumente mehr, die gegen eine Baubewilligung sprechen würden. Wir sind deshalb zuversichtlich, dass die Einsprachen zügig behandelt werden und die Realisierung des Klinikbaus bald beginnen kann», so Martin Meyer von der Chris Silber St. Moritz AG.[RELATED]
Im Gespräch mit renommierten Hotelketten
Das Klinikgebäude muss zuerst gebaut werden, da es die Telefonzentrale der Swisscom aufnehmen wird, die heute im alten Postgebäude steht. Erst nach diesem Umzug kann das Postgebäude abgerissen und das Hotel gebaut werden. Für das Hotel sind zahlreiche Interessenten vorhanden, erklärt Martin Meyer. «Renommierte Hotelketten aus mehreren Ländern haben ihr Interesse an dem Projekt bekundet. Wir werden die Gespräche jetzt konkretisieren.» Auch die Pläne für ein Gesundheitshotel seien nicht vom Tisch, so Meyer. Der Kontakt zur international tätigen Lanserhof-Gruppe sei nach wie vor eng.
«Ein Gesundheitshotel wäre das Beste, was St. Moritz passieren könnte», unterstreicht auch Adi Urfer von der Klinik Gut, die das Projekt von Beginn an unterstützt hatte. Zwar werde die neue Klinik Gut nun im Heilbadareal in St. Moritz-Bad gebaut, eine Zusammenarbeit mit einem Gesundheitshotel sei aber immer noch möglich. «Das Urteil kommt für unsere ursprünglichen Pläne zwar zu spät, aber der Plan der Klinik- und Hotelgegner, das gesamte Projekt zu verhindern, ist nicht aufgegangen. Der Verfahrensmarathon hat unendlich viel Zeit und Nerven gekostet und dem Ansehen von St. Moritz massiven Schaden zugefügt», ist Urfer überzeugt. (htr/npa)