Ein Bett und zwei Nachttische zwischen einer Tankstelle und der Hauptstrasse: Die Brüder und Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin sowie der Hotelier Daniel Charbonnier lancieren in der Walliser Gemeinde Saillon eine anti-idyllische Version ihres «Null Stern Hotels».
Seit der Gründung von «Null Stern - the only star is you» im Jahr 2008 hat das Kunstprojekt international für Aufsehen gesorgt.
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Diesen Sommer schlägt das Trio wieder zu. «Die neue Null-Stern-Version hinterfragt die Konsensnormen der Hotellerie und bietet Raum, um über die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen oder ökologischen Unsicherheiten der Welt, in der wir heute leben, nachzudenken», erklärt Daniel Charbonnier.
Seit der Entstehung des Konzepts «Null Stern» in einem Atombunker in Sevelen (SG) haben sich die drei Gründer immer wieder von den grossen Veränderungen inspirieren lassen: von der Finanzkrise über den Klimawandel bis hin zum Krieg auf europäischem Boden.
Die neue anti-idyllische Suite ruft «die Antithese zum Wettlauf um die Idylle» aus. «Mit dem neuen Zimmer versuchen wir den Widerspruch des Menschen zwischen Ideal und Wirklichkeit zu thematisieren. Der Mensch ist zwar Teil der Natur, steht ihr aber gleichzeitig fremd gegenüber, indem er seine Bedürfnisse über die der Natur stellt», erklären Frank und Patrik Riklin. «Wenn wir so weitermachen wie bisher, könnte es bald mehr anti-idyllische als idyllische Orte auf der Welt geben», ergänzen die Riklin-Brüder.
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Das Hotelzimmer zwischen Tankstelle und Hauptstrasse solle Raum lassen für Fragen und Reflexion: Was ist Schönheit? Was ist Komfort? Was ist Sicherheit? Welche Energie nutzen wir morgen und zu welchem Preis? Wie kann der Tourismus ressourcenschonend sein? «Es ist uns wichtig, sowohl die idyllischen Aspekte unserer Welt und ihrer Landschaften zu zeigen, als auch die Realitäten, mit denen wir alle heute konfrontiert sind. Wenn man es schafft, über die anti-idyllische Suite hinauszuschauen, findet man in der Ferne Schönheit und Gelassenheit», so Daniel Charbonnier.
«Im Kontext des anti-idyllischen Zimmers hat der Butler noch eine zentralere Rolle, da er in einem Umfeld der Unsicherheit ein Gefühl der Sicherheit und des Wohlwollens vermittelt», sagt Hotelier Daniel Charbonnier. Der moderne Butler verkörpert die Essenz der Philosophie «Null Stern - the only star is you»: Er stellt den Menschen in den Mittelpunkt des Erlebnisses. Diese Rolle steht allen Mitgliedern der Gemeinschaft offen, die Teil der verschiedenen lebendigen Kunstwerks sein möchten, indem sie den Gästen unvergessliche Momente bescheren.
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Alle modernen Butler durchlaufen eine strenge theoretische und praktische Ausbildung vor Ort. Moderne Butler erwerben nicht nur handwerkliche Fähigkeiten wie das Tragen eines Tabletts, während sie einen Berg hinaufklettern, oder das Beziehen von Betten bei Wind, sondern auch soziale Kompetenzen, die sich in ihrem Wohlwollen, ihrer Fähigkeit, den Service zu personalisieren, oder ihrem Willen, die Erwartungen jedes Gastes zu erfüllen, ausdrücken. (htr/stü)