Der diesjährige Zentralschweizer Tourismustag fand am 21. November zum Thema «KI Künstliche Intelligenz im Tourismus» statt. Rund 120 Gäste nahmen daran teil. Durch den Anlass führte Timo Albiez, stellvertretender Direktor SHL.
Nadine Stutz, Dozentin Digital Communication und GenAI, hielt im Vorprogramm ein Referat über «Hype oder Transformations-Co-Pilot für die Zukunft? Chancen & Grenzen von Gen AI». Sie gab eine Einführung ins Thema und erklärte anhand von Beispielen, wie KI-Tools genutzt und durch präzises «Prompten» die besten Ergebnisse erzielt werden. Dabei wies sie auch auf ethische Fragestellungen hin, die beim Einsatz von KI berücksichtigt werden sollten.
Im Hauptprogramm gab Nicole Stuber-Berries, Co-Leiterin Tourismus an der Hochschule Luzern, einen Überblick über die Begrifflichkeiten der KI und stellte die Ergebnisse einer vorab durchgeführten Umfrage vor. Diese ergab, dass 70 Prozent der Teilnehmenden KI zur persönlichen Effizienzsteigerung nutzen, jedoch nur 20 Prozent diese aktiv für Marketing, Kundenbindung oder Kommunikation einsetzen.
KI für Gäste, Partner und Mitarbeitende
Andreas Freimann, Manager Corporate Development bei Schweiz Tourismus (ST), präsentierte die laufenden Bestrebungen des Unternehmens in Bezug auf KI. Ein KI-basierter Chatbot auf der Website ermögliche den Gästen eine effiziente Reiseplanung.
Eine weitere Initiative von ST für die Zukunft sei, den Partnern und Mitarbeitenden mittels KI den Zugang zu Tourismus- und Marktforschungsdaten zu erleichtern. Im Zentrum steht die Entwicklung des Bots «hAIdi». Er beantwortet Fragen zu aktuellen Marktforschungen, liefert Erkenntnisse und verwendet Visualisierungen für eine vereinfachte Interpretation.
Der unternehmerische Blick
Praktische Einblicke bot Desirée Schier, Gründerin des Google-geförderten Start-ups Wependio. Sie erklärte, wie datenbasierte Anwendungen dazu beitragen, Prozesse zu optimieren und das Gästeerlebnis zu personalisieren. Dabei seien Daten der Schlüssel: Bereits 32 Prozent des Umsatzes in der Reisebranche werden durch KI beeinflusst – eine Zahl, die stetig steigt. Ihre Empfehlung: Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, KI-Projekte mit Partnerschaften umsetzen und Personalisierung als Zukunft des Tourismus.
Im Gespräch mit Andreas Liebrich, Dozent Digitalisierung an der HSLU, gab Joel de Buren, Leiter Marketing und Nachhaltigkeit bei Zug Tourismus, praxisnahe Einblicke in die Anwendung von KI-Tools. Er zeigte auf, wie wichtig präzises «Prompten» für gute Ergebnisse ist – ein falscher Prompt, und aus «Zug», der Destination, wird schnell der «Zug» als Fortbewegungsmittel.
Kulinarische KI und Networking
Es folgt die Ankündigung fürs Apéro KI, Kitchen Impossible durch Marc-André Dietrich, Culinary Director an der SHL. Ganz unter dem Motto des Abends wurden KI Kreationen präsentiert und am anschliessenden Apéro degustiert. Der Zentralschweizer Tourismustag zeigte, wie KI im Tourismus eingesetzt werden kann – von der Theorie bis hin zu praktischen Beispielen. Der Abend bot Inspiration, neue Erkenntnisse und die Gelegenheit, sich mit anderen Fachleuten zu vernetzen. (mm)
Impressionen vom Zentralschweizer Tourismustag
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