Auf dem Online-Buchungsmarkt soll mehr Transparenz herrschen. Das EU-Parlament sprach sich am vergangenen Donnerstag für eine entsprechende von der EU-Kommission vorgeschlagene Verordnung aus, die sich auf die Geschäftsbeziehungen zwischen Plattformen und Gewerbetreibenden (P2B-Regulierung) bezieht. Der Ministerrat verabschiedete die Vorlage bereits am 29. November.
Der europäische Hotellerie-Dachverband Hotrec begrüsst die Entwicklung und spricht von «Verbesserungen am Verordnungsvorschlag». Man hoffe nun auf eine reibungslose Kompromissfindung in einigen noch offenen Punkten und auf die baldige Annahme der Verordnung, die auch dem europäischen Gastgewerbe mehr Fairness und Transparenz in den Beziehungen zu den oft dominanten Online-Portalen bringen werde.
Es sei jedoch wichtig, einige wichtige Divergenzen zwischen den Positionen der europäischen Institutionen noch weiter aufeinander abzustimmen. So sollte sich beispielsweise der Vorschlag des Parlaments, die Transparenz auch über die weiteren Vertriebskanäle von Plattformen (z.B. über sogenannte Affiliate-Partner) zu erhöhen, im endgültigen Text widerspiegeln. Auch der vorgeschlagene stärkere Schutz der Rechte am geistigen Eigentum sollte als ein Schritt zu einem besseren Markenschutz von Unternehmen auf Online-Marktplätzen aufgegriffen werden, findet Hotrec.
«Hotrec betrachtet die vom Rat und vom Europäischen Parlament eingeschlagene Richtung als wichtigen Schritt hin zu mehr Fairness und Transparenz bei der Gestaltung von Geschäftsbeziehungen mit Plattformen. Im online vermittelten Hotelbuchungsmarkt kontrolliert derzeit eine Plattform zwei Drittel des Marktes und über 90 Prozent zusammen mit zwei anderen Akteuren. Diese Dominanz hat zu unlauteren Praktiken auf den Märkten geführt, die mit der auf den Weg gebrachten Verordnung zu Recht angegangen werden», erklärte Markus Luthe, Vorsitzender der Hotrec Task Force Distribution.
«Wir haben das Bewusstsein der EU-Institutionen für die wachsende Abhängigkeit von Hotellerie und Gastronomie von Online-Plattformen erfolgreich schärfen können. Die Abstimmung im Europäischen Parlament zeigt, dass die Parlamentarier bereit sind, Unternehmen besser vor schädlichen Praktiken im digitalen Binnenmarkt zu schützen. Wir ermutigen das Europäische Parlament, den Rat und die Kommission, diese Verordnung zum Wohle der europäischen Unternehmen rasch anzunehmen», so Christian de Barrin, CEO von Hotrec. (htr/pt)