Gut zwei Jahre vor der Eröffnung des neuen Bürgenstock Resorts 2017 sind die Planungs- undBauarbeiten auf Kurs. Von den total 75 Baubewilligungen hat die Bauherrin, dieBürgenstock Hotels AG, in der Zwischenzeit 73 erhalten. Mit Fortschritt des Projekts sindweitere 13 Bewilligungen nötig. Bis heute wurden von den 500 Millionen FrankenGesamtinvestitionen 240 Millionen Franken für Planung und Realisation aufgewendet, wie die Resort-Planerin Katara Hospitality Switzerland AG am Donnerstag vor den Medien mitteilt.
Bauarbeiten sind auf Kurs
In den nächsten Tagen und Wochen sollen die Bauarbeiten für das neue BürgenstockResort an Intensität zunehmen. Gegen 500 Planer und Bauarbeiter werden im Einsatzstehen. Wurde in den vergangenen Jahren viel Zeit und Geld in den Tiefbau und dieBasisinfrastruktur investiert, so werden ab sofort die Baufortschritte deutlich sicht- underlebbar.Das am Dienstag mit Kameradrohne aufgenommene Foto zeigt: Das neue Bürgenstock Resort nimmt Gestalt an.
So zum Beispiel beim Waldhotel, wo aktuell das sechste von insgesamt neunStockwerken realisiert wird. Bei den Grand Residence-Suiten wurde der Hochbau inAngriff genommen und beim Palace Hotel sind die Baumeisterarbeiten abgeschlossen.
Die aufwändigen Aushubarbeiten beim Bürgenstock Hotel sind fertig, nun kann dasFundament erstellt werden. Der Um- und Neubau des 10'000 Quadratmeter grossenBürgenstock Alpine Spa ist ebenfalls auf Kurs. Bezugsbereit sind zehn PanoramaResidence-Suiten.
Abgeschlossen sind die umfangreichen Renovationsarbeiten das«Restaurant und Pension Taverne 1879» mit seinen zwölf Zimmern, während dasehemalige Stickereigebäude heute als Eventlokal genutzt wird.
Insgesamt wird das Resort auf dem Bürgenstock drei Hotels mit 400 Zimmern und800 Betten haben. Dazu kommen Suiten und zwölf Restaurants. Zur neuen Ferienanlage mit Spa und Sportanlagen sollen im Endausbau 30 Gebäude gehören. Das Resort wird sich über eine Länge von einem Kilometer erstrecken.
Ins Stocken geraten ist die Planung einer direkten Anbindung der Bürgenstock-Bahn an einen eigenen Schiffskurs zwischen Kehrsiten und Luzern. Der Entscheid für Investitionen von gut 20 Millionen Franken für den direkten Zubringer mit Schiff und Bahn sei momentan aufgeschoben, bis die Mitfinanzierung durch die öffentliche Hand geklärt sei, lassen die Hotelentwickler weiter verlauten.
Mehrkosten infolge des starken Frankens
Die Bauarbeiten seien somit auf auf Kurs. Doch bis zur Eröffnung im Jahr 2017 gebe es noch einige Hürden zu meistern, teilte die Resort-Planerin weiter mit.
Seit Beginn der Planungen im Jahr 2008 habe der Schweizer Franken eine Aufwertung von 30 Prozent erfahren. Der Entscheid der Nationalbank im Januar, den Euro-Mindestkurs aufzuheben, habe der Bauherrin auf einen Schlag Mehrkosten in der Höhe von «mehreren Millionen» Franken beschert.
«Die Hotellerie ist heute eine Gefangene im eigenen Land», betont Bruno H. Schöpfer, Managing Director der Katara Hospitality Switzerland AG, und führt weiter aus: «Ein Hotelier kann nicht wie viele so genannte ‹bewegliche Kunden› die Produkte mit grossen Einsparungen im EU-Raum einkaufen oder gar die Produktion ins Ausland verlagern. Er ist gezwungen, den grössten Teil seiner Produkte zu überteuerten Preisen einzukaufen. Schweizer Importeure verteuern den Einkauf und verhindern Parallelimporte.»
800 neue Jobs
Sorgen bereiten den Verantwortlichen auch mögliche Folgen der SVP-Masseneinwanderungsinitiative. Eine Begrenzung der Zuwanderung mit starren Quoten sei keine praktikable Lösung für die Umsetzung der Initiative, hielten die Tourismusleute fest.
Die Hotelplaner rechnen damit, dass für die 800 geplanten neuen Jobs auf dem Bürgenstock 70 Prozent der Beschäftigten dereinst aus dem Ausland kommen. Nur rund 30 Prozent der Jobs könnten mit einheimischen Arbeitskräften abgedeckt werden.
Die Verantwortlichen sahen sich an einem Anfang März durchgeführten Rekrutierungstag beim Schwesterhotel Royal Savoy in Lausanne (VD) in ihren Befürchtungen gestärkt. Insgesamt hätten sich an dem Tag 650 Kandidaten für 160 Arbeitsplätze beworben. Fünf Prozent der Bewerber seien Schweizer gewesen, die meisten der restlichen 95 Prozent stammten aus dem EU-Raum, hiess es weiter. (htr/sda/npa/gn).