Die Schweizer Heil­bäder und Kurhäuser haben im Genesungsprozess eine wichtige Rolle. Nach einem Unfall, einer Krankheit oder einer psychischen Belastung sind sie ein integraler Bestandteil der Behandlungskette.

Nach dem Aufenthalt im Akutspital folgen Reha, Kur und schliesslich die ambulante Betreuung. Als zweitletztes Glied in der Behandlungskette ist es das Ziel der Kurhäuser, dass die Gäste mit einer empfohlenen und fokussierten Therapie wieder zurück in den Alltag finden. Dabei müssen die Heilbäder und Kurhäuser alle Qualitätskriterien des Verbandes erfüllen. Nur so sind die Zuweiser sicher, dass die Behandlungsqualität den Bedürfnissen entspricht und qualitativ hochstehend ist.  

Neutrale Qualitätsstelle garantiert Glaubwürdigkeit
Auch die Finanzierungspartner brauchen einen Ausweis über die Qualität der Verbands­mitglieder. Zu den Partnern gehören die Krankenkassen und der Bund. Während die Krankenkassen sich via Zusatzversicherungen an den Übernachtungskosten beteiligen, erlässt der Bund die Mehrwertsteuer auf dem Umsatz. Sie müssen davon ausgehen können, dass die geforderten Gesundheitsleistungen fachkompetent angeboten werden.

HotellerieSuisse ist neuer Partner
Es ist jedoch nicht sehr glaubwürdig, wenn der Verband die Mitglieder selbst überprüft, von denen er finanziert wird. Deshalb lagert er die Überprüfung aus. Vor kurzem suchte HKS einen neuen Qualitätssicherungspartner. Weil HotellerieSuisse in den vergangenen Jahren einige Spezialisierungskategorien für die Beherbergungsindustrie lanciert hat, beschloss der HKS-Vorstand, anzufragen, ob es möglich sei, diese Spezialisierung mit der neuen Kategorie «Kurhaus» zu ergänzen. Dies ist gelungen.

Der Kooperationsvertrag wurde im vergangenen Frühling unterschrieben. HotellerieSuisse übernimmt die Qualitätsprüfung der Kurhäuser im Mandatsverhältnis. Dafür nutzt Hotellerie­Suisse das bestehende Auditorennetz. Die Kurhäuser werden nun regelmässig alle drei Jahre kontrolliert. Beim Audit wird zwingend die Prüfung «barrierefrei» integriert. Damit können die Schweizer Kurhäuser einen wichtigen Schritt zur Qualitätssicherung machen.

Bisherige Qualitätssicherung an der Hochschule Luzern
In den Anfängen hat der Verband die Mitglieder zusammen mit einer unabhängigen Ärztin geprüft. 2014 beschloss er aber, die Qualitätskontrollen an die Hochschule Luzern auszulagern, damit eine fachgerechte und objektive Beurteilung der Betriebe bezüglich der Einhaltung der Qualitätskriterien sichergestellt wird. Die Prüfung erfolgte alle fünf Jahre.

Heilbäder und Kurhäuser Schweiz
Im Verband Heilbäder und Kurhäuser Schweiz (HKS) sind 39 Mitgliedsbetriebe in den Bereichen Rehabilitationskliniken, Kurhäuser und Heilbäder/Thermen zusammengeschlossen. HKS ist der Ansprechpartner für Gäste, Patienten, Ärzte, Sozialdienste und Versicherer rund um alle Themen zu Gesundheitsaufenthalten mit medizinischer Fachkompetenz. Gäste und Patienten sollen bei den Mitgliedsbetrieben nach einer Krankheit, einer Operation oder einer Belastung wieder zurück in den Alltag finden.

Ladina Bruggmann, Geschäftsführerin Heilbäder und Kurhäuser Schweiz