Im April 2021 zählte das Bundesamt für Statistik (BFS) 1,97 Millionen Logiernächte. Das sind zwar 1,75 Millionen mehr als im Vorjahresmonat, als die Übernachtungszahlen im Zuge der Lockdown-Massnahmen auf einen historischen Tiefpunkt gesunken waren. Im Vergleich zum April 2019 fehlen aber immer noch rund 700'000 Übernachtungen.
Stark rückläufige Nachfrage in den städtischen Gebieten
Zwölf der dreizehn Tourismusregionen verzeichneten in der Wintersaison gegenüber der Vorjahresperiode ein Logiernächteminus. Besonders stark betroffen waren die städtischen Gebiete:
Genf (–67,6%), Zürich Region (–62,6%) und Basel Region (–55,6%) mussten die grössten Einbussen hinnehmen. Einzig im Tessin nahm die Nachfrage zu, der Anstieg fiel mit 88,4 Prozent sogar sehr deutlich aus. Im Vergleich zur Wintersaison 2018/2019 wurde ein Plus von 10,6 Prozent registriert. Das Logiernächtewachstum im Südkanton (+209,0%) in der Wintersaison 2020/2021 war den Gästen aus der Schweiz zu verdanken.
Auch in sechs weiteren Destinationen stieg die inländische Nachfrage in diesem Zeitraum an, am stärksten in den Regionen Luzern/Vierwaldstättersee (+36,6%), Bern Region (+31,7%), Wallis (+25,2%) und Graubünden (+21,7%). Dort war die inländische Nachfrage höher als in der Wintersaison 2018/2019.
Die Logiernächtezahl ist in der Wintersaison um 26 Prozent gesunken
Düster sieht die Bilanz für die touristischen Wintersaison 2020/2021 (von November 2020 bis April 2021) aus. Mit insgesamt 9,4 Millionen Logiernächten gab es einen Rückgang von 26,4 Prozent (–3,4 Millionen Logiernächte) gegenüber der Vorjahresperiode.
Ab März 2021 stieg die Logiernächtezahl gegenüber dem Vorjahr, als erstmals strikte Gesundheitsmassnahmen verhängt worden waren, dann markant an (+47,1% im März; +801,8% im April). Dennoch blieb die Nachfrage deutlich hinter März (–44,2%) und April 2019 (–26,5%) zurück.
Einbruch der ausländischen Nachfrage
Die ausländische Nachfrage war während der gesamten Wintersaison stark negativ. Sie brach gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode um 70,1 Prozent ein.
Der drastischste Rückgang wurde im November mit einem Minus von 83 Prozent verbucht. In den Monaten Dezember bis Februar hielt die rückläufige Tendenz weiter an.
Die ausländische Nachfrage sank um jeweils rund 80 Prozent. Im März lag sie 25,9 Prozent tiefer als im entsprechenden Vorjahresmonat und 76,5 Prozent tiefer als im März 2019.
Im April schnellte die ausländische Nachfrage dann um 471,3 Prozent in die Höhe. Dieser Anstieg ist auf die ausgebliebenen ausländischen Gäste im April 2020 zurückzuführen. Im Vergleich zum April 2019 wurde im April 2021 ein Minus von 78,6 Prozent verbucht.
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Positive Entwicklung der inländischen Nachfrage
Nachdem die Nachfrage der Schweizer Gäste von November bis Januar noch stark rückläufig war, zog sie im Februar 2021 wieder an (–4,0%). Ab März erhöhte sie sich gegenüber März 2020 sprunghaft auf 103,9 Prozent, blieb aber dennoch 9,1 Prozent unter dem Wert von März 2019.
Der markante Aufwärtstrend setzte sich im April 2021 mit einem Plus von 916,9 Prozent im Vergleich zu April 2020 fort. Gegenüber April 2019 entspricht dies einem Anstieg von 40,2 Prozent.
Die Nachfrage von ausländischen Gästen blieb hingegen in allen Tourismusregionen rückläufig. Es wurden in der Wintersaison 2020/2021 zwischen 80,2% (Zürich Region) und 46,9% (Tessin) weniger Gäste aus dem Ausland verzeichnet. (sda/htr/npa)