Der Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz (IMCO) des Europäischen Parlamentes hat den Berichtsentwurfs über die Modernisierung des EU-Verbraucherrechts angenommen. Dieser beinhaltet neue Transparenzanforderungen an Online-Plattformen und Vergleichswebseiten. Hotrec, der europäische Dachverband der Hotels und Restaurants begrüsst den Entschluss.
Der IMCO-Bericht über die Modernisierung des EU-Verbraucherrechts stelle einen wichtigen Schritt zur Erhöhung der Transparenz auf den Online-Märkten dar, schreibt Hotrec in einer Mitteilung.
Das vorgeschlagene Verbot verbreiteter unfairen Praktiken und die neuen Informationspflichten für Plattformen sowie Vergleichswebsites, können dem Verbraucher künftig helfen, einen besseren Zugang zu den besten Online-Angeboten zu erhalten, um auch wirklich fundierte Entscheidungen fällen zu können, ist der Verband überzeugt.
«Der europäische Gastgewerbe-Sektor freut sich darüber, dass das Parlament in nur weniger als zwei Monaten nach der Annahme des Berichts für mehr Sicherheit in Geschäftsbeziehungen mit Online-Plattformen (Platform-to-Business P2B) auch ein weitreichendes Verbot unlauterer Praktiken vorschlägt», sagt Jens Zimmer Christensen, Präsident von Hotrec zu den Absichten des Europäischen Parlaments.
Mit dem Verbot von versteckten bezahlten Platzierungen auf Online-Plattformen und durch die Regulierung von Vergleichsseiten wird es dem Verbraucher möglich sein, die Produkte, welche seinen Bedürfnissen entsprechen, besser zu identifizieren. Zudem wird der effizienteste Händler belohnt. «Dies ist eine Win-Win-Situation für Verbraucher und Industrie», so Jens Zimmer Christensen weiter.
Auch Christian de Barrin, CEO von Hotrec, ist erfreut über den Entschluss in Brüssel. Man würde damit «Schurken» bekämpfen und Händler, welche die Anonymität von kollaborativen Wirtschaftsplattformen nutzen, um ihre gesetzlichen Verpflichtungen zu umgehen. Ausserdem stellt de Barrin fest, würde es zu einer «Wiederherstellung gleicher Wettbewerbsbedingungen auf dem Tourismusmarkt», beitragen.
Der Dachverband fordert den Rat und das Plenum des Europäischen Parlaments auf, den vom IMCO angenommenen Bericht zu unterstützen. (htr)
Konkret schlägt der IMCO-Bericht Folgendes vor:
- Verbot für Online-Plattformen, ungekennzeichnete bezahlte Platzierungen in Produktrankings anzuzeigen, die sich aus einer Onlinesuche von Verbrauchern ergeben;
- Es ist als irreführend anzusehen, die Verbraucher nicht über die wichtigsten Parameter zu informieren, die das Ranking von Produkten auf Online-Plattformen bestimmen;
- Erhöhung der Transparenz über die Authentizität von Rezensionen, die auf Vergleichswebsites veröffentlicht werden;
- Verpflichtung für Online-Plattformen die Verbraucher darüber zu informieren, ob ein Produkt von professionellen Händlern angeboten wird oder nicht, und ob EU-Verbraucherrecht auf die Transaktionen Anwendung findet.