Die inländischen Gäste buchten im August 1,8 Millionen Logiernächte. Das ist ein Plus von 3,9 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Freitag mitteilte. Die ausländischen Besucher waren für 2,6 Millionen Logiernächte verantwortlich, 5,2 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Hotelzimmer waren damit zu
64,4 Prozent ausgelastet, vor einem Jahr war die Auslastung mit 61,5 Prozent noch etwas geringer gewesen.
Sommersaison auf Kurs
Seit Jahresbeginn ist die Zahl der Übernachtungen insgesamt um 3,8 Prozent auf 27,2 Millionen gestiegen. 12,0 Millionen Logiernächte entfallen auf Schweizer (+2,6%), 15,2 Millionen auf Ausländer (+4,7%). Nach der besten Wintersaison seit zehn Jahren zeichnet sich nun auch eine gute Sommersaison ab.
Die Marketingorganisation des Schweizer Tourismus hatte bereits Ende August eine positive Zwischenbilanz zur Sommersaison gezogen, die von Mai bis Oktober dauert. Die meisten Destinationen und Anbieter meldeten zum bisherigen Verlauf des Sommers bessere Zahlen. Allerdings seien die Rückgänge der vergangenen Jahre bei weitem noch nicht verkraftet.
Grösste Gästegruppe legt wieder zu
Der starke Franken hatte bekanntlich in den letzten Jahren Schweizer Hotels gegenüber dem Ausland verteuert, was vor allem den europäischen Gästen die Lust auf die Schweiz verdarb. Die Folgen zeigen sich auch daran, dass die Zahl der Hotelbetriebe seit 2011 von 5'114 auf 4'516 gefallen ist. Doch seit sich der Franken gegenüber dem Euro wieder etwas abgeschwächt hat, ist auch der Schweizer Tourismus wieder auf Erholungskurs. Seit März 2017 steigen die Übernachtungszahlen von Monat zu Monat. Insbesondere die Europäer kehren wieder zurück. So schliefen deutsche (+4,4%) und französische Gäste (+3,3%) von Januar bis August wieder häufiger in Schweizer Hotelbetten. Trotz dem anstehenden Brexit und der damit einhergehenden Abwertung des Pfunds infolge der Unsicherheit reisten auch britische Gäste (+2,9%) vermehrt in die Schweiz.
Zwar können die USA (+8,4%) oder China (+5,9%) mit deutlich höheren Wachstumsraten aufwarten. Doch können sie etwa die deutschen Gäste keineswegs ersetzen, sind diese doch nach wie vor mit Abstand die grösste Gästegruppe. Mit 2,8 Millionen Logiernächten sind die Deutschen für 10 Prozent der schweizweiten Hotelübernachtungen verantwortlich. Die USA generierten 1,6 Millionen Übernachtungen, die Chinesen (ohne Hongkong) 941'000.
Tessin büsst weiter ein
Von der allgemeinen Erholung im Tourismus profitieren nicht alle Regionen gleichermassen. So hat das Tessin seit Jahresbeginn knapp 7 Prozent an Übernachtungen eingebüsst. Damit ist das Tessin die einzige Region, bei der Zimmerauslastung unter 30 Prozent auf 27,8 Prozent gefallen ist.
Auch im August ging der Rückgang mit einem Minus von 5,2 Prozent weiter. Aber auch die Region Region Jura und das Drei-Seen-Land sowie Fribourg mussten Rückgänge von 1,6 bis zu 6,3 Prozent hinnehmen. Die anderen Regionen dagegen konnten im August zulegen, allen voran Genf, Zürich Region und Basel Region, die ihre Logiernächte zwischen 7,7 und 10,3 Prozent erhöhen konnten. (htr/awp/sda)